Müssen Autofahrer jetzt für das Aufpumpen der Reifen zahlen?

Düsseldorf. Nur jedes zweite Auto auf deutschen Straßen ist mit dem richtigen Reifendruck unterwegs, hat eine Studie des Adac herausgefunden. Gut, dass es an der Tankstelle die Luft in den Reifen kostenlos gibt.

Doch damit wird es bald vorbei sein — zumindest an Tankstellen des britischen Mineralölkonzerns Shell.

Bis April will Shell an den ersten 100 Tankstellen in NRW, Baden-Württemberg und Bayern Luftprüfsäulen installieren, an denen für den Zisch in den Reifen ein Euro fällig wird. Den Luftdruck prüfen, soll kostenlos bleiben. Der Konzern begründet die Umstellung mit mehr Sicherheit für Autofahrer und der Unzuverlässigkeit der alten tragbaren Geräte.

In einem ersten Versuch, der seit 2011 an Tankstellen in NRW läuft, seien die neuen Geräte gut angenommen worden. Mit dem Bezahlvorstoß steht Shell ziemlich alleine da Dass Shell mit dem Alleingang an der Luftsäule eine Trendwende auslöst, ist aber erst einmal nicht zu erwarten. Zwar ist die Bereitstellung von Luftprüfern und Kompressoren für die Tankstellen eine teure Angelegenheit, der kostenlose Service lockt aber auch Kunden an.

Die Konkurrenz bleibt daher vorerst bei der Gratis-Luft. „Wir halten die Luftfüllung für eine sicherheitsrelevante Maßnahme, die wir unseren Kunden kostenlos anbieten“, sagt etwa ein Sprecher von Aral. Von Total heißt es: „Wir nehmen kein Geld fürs Luftpumpen.“

Stephan Zieger vom Bundesverband der freien Tankstellen sagt : „Bei uns steht das im Moment nicht zur Debatte.“ Zwar gäbe es an einigen der 2200 Bft-Tankstellen ähnliche Geräte. Dort koste Luft aber allenfalls 20 Cent. Kritik kommt vom Adac: „Die Leute kontrollieren eh schon zu wenig. Wenn Shell jetzt auch noch Geld nimmt, werden das noch weniger“, sagt Sprecher Peter Meintz.

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