Käfer auf Höhenflug : Was der VW Beetle als Gebrauchter taugt
Berlin (dpa/tmn) - Wohlgemerkt: Der New Beetle von VW ist älter als dessen Nachfolger Beetle. Bei dem musste der Hersteller nicht mehr im Namen auf die Wiederauferstehung des über Jahrzehnte millionenfach gebauten legendären Käfers hinweisen.
Ob alt oder neu oder „new“: Bald wird man den Beetle nur noch als Gebrauchtwagen kaufen können. Denn nach dem Ende des Coupés hat VW auch das Cabrio eingestellt, das 2018 in seiner letzte Saison fährt.
Doch auch als Secondhand-Auto ist das Käfer-Zitat eine sichere Sache - zumindest hinsichtlich der Zuverlässigkeit. „Der Beetle ist bei der ersten HU Klassensieger bei den Kompakten“, schreibt der „TÜV Report 2018“ über das Modell mit den Kulleraugen. Auch dem New Beetle gibt es demnach kaum etwas anzukreiden. Bei dessen mittlerweile vierter und fünfter Kfz-Hauptuntersuchung (HU) fällt er allenfalls mit häufigen Mängeln an der Auspuffanlage und überbordendem Ölverlust auf.
Während beim New Beetle noch die Lenkung elfjähriger Exemplare und das Abblendlicht öfters negativ auffallen, trägt der neuere Beetle im Grunde nur das Makel relativ häufiger Defekte an den Bremsscheiben.
Der ADAC bestätigt das gute Abschneiden des Wolfsburgers: In der Pannenstatistik des Clubs kommt das Modell im Grunde nur mit der Diagnose „entladene Batterien“ vor, die für die Baujahre 2008 bis 2013 gestellt wird. Der New Beetle ist naturgemäß, da älter, insgesamt anfälliger und ging in ältere Statistiken des ADAC schon mit Marderbissen an den Kühlschläuchen oder defekten Zündspulen ein.
Den Vorgänger trafen regelmäßig Rückrufe, beim Beetle ist lediglich eine Aktion verzeichnet. Die betraf im Frühjahr 2012 allein in Deutschland über 150 000 Fahrzeuge, darunter auch andere VW-Modelle. Grund war eine Fehlfunktion am Ladedrucksteller, die zu unzureichender Gasannahme führte. Abhilfe leistete ein Softwareupdate, das mit dem Eintrag „Aktionscode 24V9“ im Serviceheft und einem Aufkleber im Bereich der Reserveradwanne dokumentiert ist.