Pflicht gemeistert : Was der Peugeot 2008 als Gebrauchter taugt
Berlin (dpa/tmn) - Er ist ein Mini-SUV und verkauft sich gut, das spricht für den Peugeot 2008. Vor allem zu Hause in Frankreich rollt er das Feld von hinten auf. Offensichtlich stören die Kunden nicht die Unzulänglichkeiten des kleinen Hochbeinigen.
Zu den Schwächen zählen eine ausbaufähige Verarbeitungsqualität oder unausgereifte Konnektivität, wenn es darum geht, das Smartphone mit dem Infotainment zu koppeln.
Soweit die Patzer bei der Kür. Die Pflichtübung besteht der 2008 dagegen mit Bravour: Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) präsentiert sich der 2008 überdurchschnittlich gut. Denn 91,5 Prozent der beim Tüv vorgeführten 2008 meistern die erste HU im Fahrzeugalter von drei Jahren „ohne feststellbare Mängel“, berichtet der „TÜV Report 2018“. Auch die Anzahl der leichten und erheblichen Beanstandungen liege deutlich unter dem Durchschnitt.
Sind es in Sachen Fahrwerk allenfalls die Antriebswellen, beim Licht die Blinker und bei den Bremsbauteilen die Scheiben, die den Prüfern hier und da negativ auffallen, versagt einzig sehr oft die Auspuffanlage. Hier verzeichnet der Report schon früh eine 16-fach über dem Durchschnitt liegende Mängelquote.
Durchschnittlich - so schneidet der 2008 auch in der ADAC-Pannenstatistik ab. Der Club spricht von einem Platz im „guten Mittelfeld“. Dass er nicht besser da steht, liegt demnach vor allem an defekten Kühlmitteltemperatursensoren. Bei Autos von 2014 und 2015 sind die Fallzahlen signifikant hoch.
Der ADAC dokumentiert zudem drei Rückrufe: Zunächst mussten im April 2016 wegen defekter Kühlwassertemperaturfühler, die mit Fehlalarm nervten, zwischen 2013 und Oktober 2014 gebaute Modelle zurück in die Werkstatt. Mitte 2017 waren es hängende Startrelais, die bei Modellen von 2016 zu Fahrzeugbränden führen konnten. Zuletzt musste Anfang 2018 wegen eines fehlerhaft arbeitenden Motorteils an Autos aus dem vorangegangenen Herbst nachgebessert werden.