Kerngesund mit frischer Luft - Der Mercedes SLK

Berlin (dpa/tmn) - Er sieht gut aus und fährt zuverlässig: Der SLK überzeugt als Gebrauchtwagen, vor allem die zweite Generation. Nur hier und da haben ADAC und TÜV eine Kleinigkeit auszusetzen.

Kerngesund mit frischer Luft - Der Mercedes SLK
Foto: dpa

Ein Cabriolet von Mercedes? Da kommt einem direkt der SL in den Sinn. Womöglich gar der legendäre 300 SL, der Urvater aller offenen Mercedes-Sportwagen. Dessen moderne Variante ist allerdings erst für knapp unter 100 000 Euro zu haben. Doch es gibt seit mittlerweile fast 20 Jahren einen kleinen Bruder, den SLK. Der kostet neu deutlich weniger als die Hälfte und gilt obendrein als überaus zuverlässiger Gebrauchter.

Die zweite Generation R171 (2004 bis 2011) überzeugt den „TÜV Report 2015“ in fast allen Disziplinen. Lediglich die Achsaufhängung kann bei älteren Modellen gelegentlich schwächeln, wobei die Probleme hier auch nicht größer sind als bei anderen Gebrauchten gleichen Alters. Acht- bis neunjährige SLK fallen zuweilen durch etwas zu großes Spiel in der Lenkung auf. Beleuchtungsprobleme, Ölverlust oder Mängel an den Bremsen gibt es dagegen so gut wie gar nicht.

Die Pannenhelfer des ADAC mussten beim SLK bis zum Baujahr 2008 gelegentlich wegen entladener Batterien ausrücken, defekte Kurbelwellensensoren sorgten zuweilen bei den Baujahren 2004 bis 2006 für Ärger, wie auch defekte Kraftstoffpumpen. Kaputte Anlasser können bis zum Baujahr 2007 Pannenhilfe nötig machen. Bis zum Baujahr 2009 notiert der ADAC klemmende Zündschlösser.

Optisch orientierte sich die zweite Generation des SLK weniger am SL, als am bis zu zehnmal so teuren von 2007 bis 2009 gebauten SLR McLaren. An dessen Leistung von mehr als 600 Pferdestärken kommt der SLK zwar nicht heran, aber als 55 AMG braucht er sich auch vor der Konkurrenz von Porsche nicht zu verstecken. Das elektrische Klappdach aus Kunststoff öffnet sich innerhalb von etwas mehr als 20 Sekunden und weist den SLK nicht als Roadster klassischen Zuschnitts aus. Mit nur zwei Sitzen und einem Kofferraumvolumen von 208 Litern bei geöffnetem Verdeck empfiehlt er sich dennoch eher als Zweitwagen.

Das Antriebsangebot startet mit der Variante SLK 200 Kompressor, der Motor 120 kW/163 PS aus 1,8 Liter Hubraum schöpft. Damit sind 100 km/h in 7,9 Sekunden erreicht und maximal 230 km/h möglich. Zunächst war noch der SLK 350 erhältlich (200 kW/272 PS) und der 55 AMG mit 265 kW/360 PS. Später wuchs die Leistung des 200 Kompressor auf 135 kW/184 PS und ein 3,0-Liter-V6 ergänzte das Angebot (170 kW/231 PS). Ab 2008 bot Mercedes im SLK 350 einen „Sportmotor“ mit 224 kW/305 PS an.

Interessenten, die mit einem frühen SLK von 2004 mit Basismotor zufrieden sind, sollten laut den Marktbeobachtern von Schwacke etwa 10 450 Euro einplanen. Die durchschnittliche Laufleistung beträgt dann 129 000 Kilometer. Ein SLK 200 Kompressor von 2008 (135 kW/184 PS) steht mit 15 900 Euro in der Liste (81 000 Kilometer). Ein SLK 280 gleichen Baujahres und gleicher Laufleistung kostet demnach noch rund 17 800 Euro.

Für einen SLK 350 Sport mit dem erwähnten Sportmotor von 2010 werden laut dem Branchendienst etwa 23 650 Euro fällig (57 000 Kilometer), während ein Standard-SLK-350 von 2007 für etwa 16 450 Euro zu haben ist (93 000 Kilometer). Das Topmodell SLK AMG 55 von 2010 mit Siebengangautomatik kostet noch gut 31 750 Euro (57 000 Kilometer).

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