Polizei fahndet : Gaffer filmt sterbenden Motorradfahrer und behindert Retter
Heidenheim (dpa) - Ein Gaffer hat einen sterbenden Motorradfahrer mit dem Handy gefilmt, statt zu helfen. Zudem soll er Rettungskräfte behindert haben. Wie die Polizei mitteilte, war der 29 Jahre alte Motorradfahrer in Heidenheim gegen eine Straßenlaterne gekracht und hatte sich tödlich verletzt.
Ein Fahrradfahrer filmte demnach das Geschehen mit seinem Smartphone. Die Polizei, die Hinweise auf den Gaffer erhalten hat, sucht nun nach dem Mann und ermittelt gegen ihn wegen unterlassener Hilfeleistung.
In jüngster Zeit beobachte die Polizei eine Zunahme solcher Vorfälle, sagte ein Polizeisprecher in Ulm. Oftmals zeigten Gaffer kein Unrechtsbewusstsein und äußerten, sie würden doch „nur“ filmen. Auch in vielen anderen Bundesländern berichten Einsätzkräfte immer wieder, dass Gaffer Rettungsarbeiten störten.
Der junge Mann im Alter von 20 bis 25 Jahren war nach Polizeiangaben einer der ersten am Unfallort an der Bundesstraße 29 bei Heidenheim. Er filmte vor Eintreffen des Rettungsdienstes „unbeeindruckt“ die Unfallstelle und den Verletzten, wie die Polizei berichtete. Er machte auch dann weiter Aufnahmen mit dem Handy, als die Hilfskräfte vor Ort waren. Dabei habe er sogar die Sanitäter und den Notarzt behindert. Die Polizei nannte das Verhalten „völlig unverständlich“.