Von Wasserstoff bis Pflanzenöl : Diese Alternativen haben Dieselfahrer
Wuppertal (dpa/tmn) - Dieselfahrer sind in unruhige Fahrwasser geraten. Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts drohen Fahrverbote in deutschen Städten. Auch die Diskussionen um ein Ende der Steuerprivilegien für Dieselkraftstoff sorgen für Unsicherheit.
Doch welche Alternativen gibt es heute oder in Zukunft? Lohnt sich ein Elektroauto oder ein Erdgasfahrzeug? Sind Umrüstungen möglich? „Die Zukunftsperspektiven für den Diesel stehen nicht besonders gut, die Möglichkeiten zur Umrüstung sind begrenzt und schon gar nicht günstig“, sagt Prof. Manfred Fischedick, Energie- und Klimaforscher und Vizepräsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Aus einem Diesel lasse sich ohne immensen Kostenaufwand nun mal kein Elektro-, Erdgas- oder Wasserstoff-Fahrzeug machen.
Anders sieht das Thomas Korn, Geschäftsführer des bayerischen Start-ups Keyou, das Fahrzeuge von Diesel- auf Wasserstoff umrüstet. Energiedichte, Kosten, Reichweite, Alltagstauglichkeit und Öko-Bilanz sprächen eindeutig für den emissionsfreien Wasserstoffverbrenner. Momentan konzentriere man sich aber auf Nutzfahrzeuge. „Aufgrund der zentralen Depotbetankung bei Flottenbetreibern und Verkehrsbetrieben sind wir hier nicht auf ein flächendeckendes Tankstellennetz angewiesen“, sagt Korn und benennt damit auch das größte Problem für Pkw mit Brennstoffzellen, die einige Hersteller mittlerweile anbieten.
Deren Vorteile gegenüber Elektroautos liegen in der bisher deutlich höheren Reichweite von mehr als 500 Kilometern sowie im nur wenige Minuten dauernden Tankvorgang. Allerdings muss man erst einmal eine Tankstelle finden. „Die Zahl der Wasserstoff-Tankstellen im bevölkerungsreichsten Bundesland, NRW, liegt aktuell bei fünf“, sagt Fischedick. Aber nicht nur die fehlende Infrastruktur, auch der Preis von Brennstoffzellen-Autos ist eine hohe Hürde.