Beliebtes Carsharing - Autos immer erst checken

München (dpa/tmn) - Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen Carsharing. Einfach einsteigen und abfahren wäre aber leichtsinnig: Carsharing-Autos sollten bei jedem Fahrerwechsel gründlich unter die Lupe genommen werden.

Denn wenn etwas passiert, haftet der Fahrer.

Carsharing ist in Deutschland immer beliebter. Mehr als 453 000 Autofahrer waren im vergangenen Jahr mindestens einmal mit einem Carsharing-Fahrzeug unterwegs. Den Wagen mit anderen zu teilen - dieser Gedanke lockte damit knapp 200 000 Neukunden, wie der Bundesverband Carsharing in Berlin mitteilte.

Carsharing-Autos gehen dabei naturgemäß durch viele Hände. Für die Fahrzeuge fühlen sich Nutzer daher oft nicht so verantwortlich wie für ein eigenes Auto. Das sollten sie aber, mahnt der TÜV Süd. Denn für sicherheitsrelevante Mängel an einem Auto müsse grundsätzlich der Fahrer geradestehen, nicht der Fahrzeughalter. Vor der Übernahme eines Carsharing-Wagens sollten Nutzer zum Beispiel immer den Zustand der Reifen kontrollieren und testen, ob die Lichtanlage einwandfrei funktioniert. Die Anbieter warten ihre Autos zwar regelmäßig - aber kaputtgehen kann zwischendurch immer mal etwas.

Sind an Felgen oder Reifen Risse oder Beulen sichtbar, lassen Carsharing-Nutzer das Auto besser stehen, informieren den Anbieter und fragen nach einem Ersatzwagen, rät der TÜV Süd. Die Gummis dürfen auch nicht zu stark abgefahren sein: Für optimalen Grip sollten sie den TÜV-Experten zufolge mindestens vier Millimeter Profil haben, auch wenn gesetzlich nur 1,6 Millimeter vorgeschrieben sind. Wirken die Pneus etwas schlapp, sollte der Luftdruck an der nächsten Tankstelle überprüft werden. Ratsam ist außerdem die Kontrolle des Flüssigkeitsstandes in der Scheibenwaschanlage.

Beim Licht-Check müssen alle Leuchten am Wagen kontrolliert werden - also Scheinwerfer, Rücklichter, Bremsleuchten, Standlichter, Blinker und Kennzeichenbeleuchtung. Das geht am einfachsten mit einem Helfer außerhalb des Wagens. Beim Einschalten der Zündung sollten die Kontrollleuchten für vorhandene Sicherheitssysteme wie ABS, Airbags und ESP kurz aufblinken.

Ist alles in Ordnung, kann die Reise losgehen. Allerdings sollte man es mit fremden Autos langsam angehen lassen - denn jeder Wagen fährt sich anders. Der TÜV-Tipp: Zur Eingewöhnung auf einer möglichst wenig befahrenen oder vertrauten Strecke zunächst Lenkung, Bremsen und Schaltung vorsichtig ausprobieren.

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