Batterien neuerer Autos mehr beansprucht

Landsberg (dpa/tmn) - Starterbatterien in neueren Auto machen im Winter manchmal schneller schlapp als die in älteren. Das liegt daran, dass viele heute gängige Ausstattungsmerkmale von ESP bis Sitzheizung zusätzlichen Strom benötigen.

„Je mehr 'Verbraucher' an Bord sind, desto stärker wird die Batterie beansprucht“, sagte Arnulf Thiemel vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg. Im winterlichen Stop-and-Go-Verkehr drohe deshalb ein besonderes Risiko für voll ausgestattete Fahrzeuge: Bei Minusgraden über Wochen und dauerhaft niedrigen Motordrehzahlen um die 1500 bis 2000 Umdrehungen könne sich die Batterie entladen.

Grund für den Energieengpass an Bord sind stromzehrende Anwendungen, die es in vielen älteren Auto nicht gibt. „Die Zahl der Steuergeräte, die kurzfristig Strom ziehen, hat enorm zugenommen“, erklärt der ADAC-Experte. So verbrauchten im Winter Steuergeräte für ABS, ESP, Motor, Lüftung oder Scheibenwischer selbst schon vergleichsweise viel Strom. Auf den Luxus etwa einer Sitz- oder Standheizung sollte im Zweifel deshalb besser verzichtet werden. „Das kann die Batterie überfordern, weil sie bei niedrigen Außentemperaturen fast keine Ladung mehr annimmt.“

Längere Extra-Fahrten zum Laden der Batterie hält der Experte „aus Gründen des Umweltschutzes“ gerade im Winter nicht für empfehlenswert. Sein Rat: „Wenn Sie merken, dass beim Kaltstart der Motor eher schwer anspringt, lassen Sie die Batterie besser in der Werkstatt prüfen.“ Bei häufigen Kurzstreckenfahrten rechne sich die Anschaffung eines Batterie-Ladegeräts, mit dem alle paar Wochen nachgeladen werde. Dazu müsse das Auto jedoch eine Temperatur über dem Gefrierpunkt haben - nach Möglichkeit also in einer Tiefgarage und nicht im Freien parken. Aufgrund der hohen Belastung könne eine Autobatterie heute schon nach vier bis fünf Jahren verschlissen sein, beziffert Thiemel die Lebensdauer.

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