Bahn will Bußgeld für Krawallmacher in Zügen

Berlin (dpa) - Die Bahn will Fahrgäste, die sich danebenbenehmen, künftig unter Androhung eines Bußgelds aus dem Zug werfen können. Das bundeseigene Unternehmen kündigte am Donnerstag Gespräche mit der Bundesregierung über eine Gesetzesänderung an.

Konkret geht es um Kunden, die in Nahverkehrszügen herumgrölen, andere Fahrgäste anpöbeln oder nicht vorbeilassen. Oft seien das Betrunkene. „Im Moment können wir nur sagen: Hören Sie bitte auf“, sagte Vorstand Gerd Becht. Der Erfolg sei gering. „Die lachen sich tot.“

Mit der Initiative reagiert die Bahn auf Forderungen nach einem flächendeckenden Verbot, in den Nahverkehrszügen Alkohol zu trinken. Das lehnt das Unternehmen als wenig wirksam und schwer durchsetzbar ab. Seit vergangenem Jahr gelten solche Verbote im Hamburger und Münchner Nahverkehr. Sie hätten laut ersten Fahrgastbefragungen aber wenig geändert, sagte Becht.

Die Bahn hält es für besser, ihren Beförderungsbedingungen mehr Nachdruck zu geben. Schon jetzt gilt: Wer den ordentlichen Betrieb oder die Sicherheit der Mitreisenden gefährdet oder dem Personal nicht Folge leistet, kann rausgeworfen werden. Doch wenn er sich weigere, passiere nichts. Das soll das Bußgeld ändern. Becht bezifferte die mögliche Höhe auf 30 bis 40 Euro. Das sei aber Sache des Gesetzgebers.

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