Von Willi Schöfer : Abwassergebühren steigen drastisch
Von Willi Schöfer Die Kosten für die Müllabfuhr ändern sich kaum, die Gebühren für den Friedhof werden im nächsten Jahr etwas günstiger.
Der Rat der Gemeinde Grefrath wird am 11. Dezember die neuen Gebühren für das kommende Jahr festsetzen. Jetzt lagen die Satzungsentwürfe dem Hauptausschuss vor. Eine gute und eine schlechte Nachricht, zuerst die gute: die Friedhofsgebühren sollen etwas gesenkt werden, für die Abholung des Abfalls zahlt man nicht mehr als in diesem Jahr. Die schlechte Nachricht: Die Abwassergebühren dürften drastisch ansteigen, teilweise um bis zu 48 Prozent.
Denn beim Regenwasser ist nach der derzeitigen Kalkulation ein Anstieg von 1,41 (je Quadratmeter) auf 2,09 Euro möglich; beim Schmutzwasser sollte der Kubikmeter-Preis um 20,67 Prozent nach oben gehen, von derzeit 3,29 auf 3,97 Euro. Etwas weniger zahlen Großabnehmer, zumeist Gewerbetreibende, die direkt vom Niersverband herangezogen werden. Aber auch bei ihnen dürften die Erhöhungen zwischen rund 27 Prozent beim Schmutzwasser und 38 Prozent beim Niederschlagswasser liegen.
Beiträge für die
Verbände steigen
Diese immensen Steigerungen haben nicht nur etwas mit den immensen Beitragserhöhungen des Niersverbandes zu tun – für Grefrath bedeutet dies im kommenden Jahr eine Steigerung um 16,4 Prozent. Summa summarum steigen alle Verbandsabgaben im nächsten Jahr um rund 186 000 Euro. Mit eingerechnet in das neue Gebührenpaket sind ferner die anteiligen Kosten für die Mischwasserkanäle, die in den Jahren 2018 und 2019 neu gebaut wurden und noch werden.
Für die SPD kündigte Hans-Joachim Monhof bereits an, dass sich seine Fraktion im Rat gegen die neuen Abwassergebühren aussprechen werde. Monhof: „Wir sehen nicht ein, dass die darin enthaltenen zweckgebundenen kalkulatorischen Zinszahlungen dazu verwendet werden, um generell Haushaltslöcher im Etat zu stopfen.“
Diese Zinsen waren auch generell ein Thema im Hauptausschuss. Ein wenig, allerdings nur im Cent-Bereich, dürften nämlich die neu kalkulierten Gebühren noch sinken. Denn Kämmerer Wolfgang Rive sprach im Hauptausschuss diese kalkulatorische Verzinsung an, sagte, dass es derzeit von der nordrhein-westfälischen Gemeindeprüfungsanstalt (5,74 Prozent) sowie von der Kommunalagentur NRW (5,87 Prozent) unterschiedliche Veranlagungswerte gebe. Rive hatte zunächst mit den 5,87 Prozent kalkuliert, will dem Rat aber zur endgültigen Entscheidung am 11. Dezember eine neue Kalkulation mit den 5,74 Prozent vorlegen.