Hockey Weltklasse-Hockey gastiert in Krefeld

Krefeld · „Indien gegen Deutschland“ und „Niederlande gegen Deutschland“ lauten die Paarungen, die in den kommenden Tagen für die Herren um den Krefelder Niklas Wellen anstehen.

Die indische Hockey-Nationalmannschaft trainierte am Freitag bereits in Krefeld.

Die indische Hockey-Nationalmannschaft trainierte am Freitag bereits in Krefeld.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In fünf Monaten sollen sie beginnen: Die Sommerspiele in Tokio unter den fünf olympischen Ringen. Das größte Sportfest der Welt wird auch für die Hockeyspieler der Höhepunkt des Jahres werden. Wer dazu beste Bedingungen in der Vorbereitung vorfinden will, hat dabei nicht viele Trainingsorte zur Auswahl. Den schnellen „Tokio-Rasen“, fachtechnisch Poligras Tokyo GT getauft, wie er beim Turnier in der japanischen Hauptstadt ausliegen wird, gibt es weltweit nur an sehr wenigen weiteren Orten. Laut des Herstellers Polytan im italienischen Bondeno, Mönchengladbach und eben Krefeld.

Die Gerd-Wellen-Anlage des Crefelder HTC kam im September 2019 weltweit als erste Anlage in den Genuss, den strahlend blauen Untergrund zu erhalten. Seitdem ist Krefeld ein beliebter Trainings- und Spielort für Hockeymannschaften aus aller Welt geworden. Jüngstes Beispiel: Die indische Männer-Nationalmannschaft hat sich nach einjähriger Spielpause in Krefeld niedergelassen und nutzt das Feld für das Einspielen auf dem Tokio-Blau. Seit vergangenem Sonntag ist das Team in der Stadt. Die Gäste logieren im Krefelder Hof und durchlaufen ein umfangreiches Corona-Testprogramm. Bis zum nächsten Wochenende wird die Mannschaft noch am Niederrhein verweilen und dabei zwei Testspiele gegen die deutsche Mannschaft um den Krefelder Niklas Wellen bestreiten.

Die Auswahl des Deutschen Hockey Bundes trifft am Wochenende in Krefeld ein und misst sich am Sonntag und Dienstag mit den Asiaten. Die Partie am Dienstag soll ins Hockey-begeisterte Indien übertragen werden. Beide Teams werden wegen der Pandemie in zwei „Blasen“ leben. Sie werden mit regelmäßigen Tests überzogen und bleiben nur unter sich.

Hockeystandort will mit mehr Aufmerksamkeit punkten

Am kommenden Wochenende ziehen die Deutschen nach Amsterdam weiter und treffen dort im Rahmen der Pro League auf die Niederlande. Der Weltranglisten-Vierte, Indien, der im Vorjahr mit guten Leistungen in der Pro League bestach, reist weiter nach Antwerpen und testet dort gegen Großbritannien. „Gegen Großmächte wie Deutschland oder Großbritannien zu spielen, bietet uns einen guten Wettkampf und hilft uns immens in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele“, sagt Cheftrainer Graham Reid, ein Australier.

Das Schlaglicht des Welthockeys ist also wieder einmal auf die Sportstadt Krefeld und den Gastgeber Crefelder HTC um seinen Vorsitzenden Dirk Wellen gerichtet. Während die kriselnden Proficlubs Krefeld Pinguine und KFC Uerdingen ein schlechtes Bild abgeben, will der Hockey-Standort mit der erhöhten Aufmerksamkeit punkten. „Das ist für uns eine Auszeichnung“, sagt Hans-Werner Sartory als Koordinator beim CHTC: „Wir werden immer wieder angefragt und helfen gerne.“ Mit den Indern lebt er zusammen im Hotel, begleitet die Mannschaft zur Anlage und zurück.

Lob gibt es vom Deutschen Hockey Bund. „Clubs wie der Crefelder HTC sind wichtig für den Hockeysport in Deutschland, weil dort ein professionelles Management und eine engagierte Mitgliedschaft ein ideales Umfeld für unseren Sport bieten. Der DHB kann sich glücklich schätzen, dass wir einige solcher Vereine im Hockeysport haben“, sagt Präsidentin Carola Morgenstern-Meyer.

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