Bundesliga-Auftakt 2021 Wie Borussia Mönchengladbach ohne Eberl ins Rennen geht

Mönchengladbach · Cheftrainer Marco Rose muss nun wochenlang auf Marcus Thuram verzichten und zudem weiter auf den Corona-geplagten Ramy Bensebaini.

Im Jahr 2021 geht es erst einmal ohne Sportdirektor Max Eberl weiter.

Im Jahr 2021 geht es erst einmal ohne Sportdirektor Max Eberl weiter.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Der erste Auswärtssieg, den Max Eberl als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach feierte, führte ihn in seinem vierten Spiel in verantwortlicher Position auf die Bielefelder Alm. Es war der 8. November 2008, als die Gladbacher (Trainer war Hans Meyer) bei der Arminia (mit Trainer Michael Frontzeck) durch zwei Tore des jungen Marko Marin (19) 2:0 gewannen. Das Rückspiel endete 1:1. Seitdem sind sich beide Teams in der Bundesliga nicht mehr begegnet. Durch den achten Bundesliga-Aufstieg der Ostwestfalen in diesem Sommer gibt es nun am Samstag bei der Fortsetzung der Bundesliga-Hinrunde in Bielefeld eine Neuauflage der Partie. Allerdings findet sie ohne Max Eberl statt, der sich in Verbindung mit seiner Vertragsverlängerung bis 2026 eine Auszeit seitens des Präsidiums hat zusichern lassen: „Abschalten, einfach nur abschalten. Das war in den vergangenen Jahren nicht möglich. Ich war nicht einmal raus aus dem Alltag.“

Wie Eberl, der bei Borussia Mönchengladbach als Fußballprofi (rechter Verteidiger) begann, dann über die Position des Nachwuchs-Koordinators zum Direktor Sport avancierte und die Hierarchie-Leiter schließlich bis hin zum Geschäftsführer erklomm, die vierwöchige Verschnaufpause „mit Leben erfüllt“, darüber gibt es viele Spekulationen. Am naheliegendsten scheint es zu sein, dass er sich in seine niederbayerische Heimat zurückzieht, die frische Luft und gutes Essen genießt, hin und wieder die Skier auspackt und den Abend mit einem Gläschen Wein stilvoll abschließt.

Sechs Spiele wird der Erfolgs-Manager vom Borussia-Park, der als Koryphäe im internationalen Transfer-Business gilt und die positive Unternehmens-Entwicklung im Borussia-Park neben Stephan Schippers entscheidend mitgeprägt hat, in den kommenden Wochen verpassen. Darunter die Kracher-Partien gegen den FC Bayern und Borussia Dortmund. Inwieweit Eberl aus der Ferne die Geschicke doch weiter mitleitet und den Kontakt mit den Entscheidern in der Heimat aufrechterhält, das mag der liebe Himmel wissen. Denn auch ohne großes Transfer-Theater in diesem Corona-Winter liegt eine Menge Arbeit auf dem Tisch, warten bis Mai große Herausforderungen auf den Verein, der sportlich herausragende Aufgaben auf drei Ebenen (Bundesliga, DFB-Pokal, Champions-League) bewältigen will und darüber hinaus eminent wichtige Personalentscheidungen zu treffen hat. Nur ein Beispiel: Kann Borussia Mönchengladbach seinen wertvollsten Spieler Denis Zakaria halten (Vertrag bis 2022)? Andererseits hat der Niederrheinklub im Falle eines Transfers vermutlich eine Rekordablösesumme in Aussicht (40 Millionen und mehr). Das alles genau abzuwägen dürfte kein leichtes Unterfangen werden. Ganz zu schweigen von den Gedankengängen der Dortmunder Namenscousine, deren Vereinsspitze für Trainer Marco Rose locker etliche Millionen auf den Tisch legen würde, um diesen allseits geschätzten Trainer für sich zu gewinnen.

Schon im ersten Pflichtspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim Aufsteiger Arminia wird es für die Fohlen Elf knifflig: Marco Rose muss nach der Spuckattacke von Marcus Thuram den ganzen Januar auf den französischen Stürmer verzichten. Obendrein fehlt weiter der wuchtige Linksverteidiger Ramy Bensebaini, der nach einer Covid19-Erkrankung nur mühsam auf die Beine kommt. Immerhin ist Jonas Hofmann wieder gut in Tritt, der spielerisch eine Bereicherung fürs Team ist. Eines steht so oder so fest: Auch in den weiteren Spielen der Fußball-Bundesliga werden wohl Zuschauer draußen bleiben müssen, geht es bei der Vielzahl von Partien bis Mitte Mai um ein gutes Belastungs-Management. Ja, und Anfang Februar wird dann auch wieder Max Eberl auf der Matte stehen und seinen Arbeitsplatz im Westflügel des Borussia-Parks einnehmen, bzw. auf der Bank sitzen und live mitfiebern. Spätestens am 2. (Dienstag) oder 3. Februar, wenn das DFB-Pokalachtelfinale auf dem Programm steht (Auslosung am Sonntag, 17.30 Uhr in der Sportschau), bevor dann der 1. FC Köln im Borussia-Park aufkreuzt.

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