17 Rheinbahn-Haltestellen zerstört

Täter hinterließen eine Spur der Verwüstung vom Norden bis nach Meerbusch. Kripo sucht weißen Pick-up.

 Auch das Haltestellen-Häuschen am Freiligrathplatz in Stockum wurde zerstört.

Auch das Haltestellen-Häuschen am Freiligrathplatz in Stockum wurde zerstört.

Foto: Nicole Gehring

Die zerstörerische Tour in den 1. Mai begann vermutlich um 23 Uhr in Meerbusch. Eine knappe Stunde später zersplitterten am Freiligrathplatz in Stockum die Scheiben des Wartehäuschens an der Bushaltestelle. Zeugen hatten dort einen weißen Pick-up beobachtet, der kurz an dem Wartehäuschen stoppte. Von dort aus ging die Fahrt offenbar weiter, quer durch den Düsseldorfer Norden. Insgesamt 17 Haltestellen wurden schwer beschädigt. Die Firma Wall schätzt den Schaden auf rund 10 000 Euro.

Bei der Rheinbahn wird keine Statistik über Schäden durch Vandalismus geführt. „Aber das ist wirklich ein außergewöhnlicher Fall“, erklärte Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Dass in einer Nacht so viele Wartehäuschen zerstört wurden, sei lange nicht mehr vorgekommen: „Zuletzt hatten wir eine ähnliche Serie im Düsseldorfer Süden. Das ist aber auch schon einige Jahre her.“

Insgesamt gehen die Schäden
durch Vandalismus eher zurück

Wie Polizeisprecher Andreas Czogalla erklärte, sind in Düsseldorf fünf Haltestellen betroffen. Neben dem Freiligrathplatz sind das die Haltestellen Messe Ost/ Stockumer Kirchstraße, Meisenweg/ Eckenerstraße (beidseitig) sowie die Haltestelle Zeisigweg/ Eckenerstraße. Man gehe davon aus, dass die Scheiben mit einem stumpfen Gegenstand zerstört wurden. Weitere zwölf Tatorte befinden sich auf Meerbuscher Stadtgebiet. Von dort aus sind die Täter vermutlich in Richtung Düsseldorf gefahren.

Zwar könne man nicht mit Sicherheit sagen, dass es sich in allen Fällen um die gleichen Täter handelt. Es gibt aber eine Spur. Zeugen hatten um 23.55 Uhr am Freiligrathplatz einen weißen Pick-up mit Ladefläche beobachtet. Der hielt kurz an der Haltestelle, Sekunden später ging die Scheibe zu Bruch. Weitere Angaben zu dem Fahrzeug gibt es allerdings nicht.

Völlig unklar sind auch die Hintergründe. „Ich nehme mal an, dass das nichts mit uns zu tun hat“, vermutet Georg Schumacher. Dass die Aktion in der Nacht zum 1. Mai möglicherweise politisch motiviert war, sei reine Spekulation. Insgesamt sei die Tendenz beim Vandalismus allerdings eher rückläufig, schätzt Schumacher, auch wenn keine harten Zahlen vorliegen: „Wir hatten  mal eine Zeit, wo etliche Scheiben zerkratzt wurden, aber auch das hat nachgelassen. Wir tauschen die Gläser nur aus, wenn es wirklich nötig ist. Wahrscheinlich hatten die Täter dann keine Lust mehr.“

Den Schaden muss übrigens nicht die Rheinbahn tragen, sondern die Firma Wall, die für die Bewirtschaftung der Wartehäuschen im Auftrag zuständig ist. „Wir schätzen den Sachschaden auf rund 10 000 Euro. Die Reparatur einer Scheibe kostet etwa 300 Euro plus Montagekosten“, so Wall-Pressesprecher Christian Knappe, „wir sind aber nur für elf Häuschen zuständig. In Meerbusch werden auch Haltestellen von der Gemeinde betreut.“ Die Rheinbahn hat eine Belohnung  von 1000 Euro für Zeugenhinweise ausgesetzt.

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