Bildung Neues Schulleben im Zentrum Röttgen

Wuppertal · In die ehemalige Grundschule zieht in dieser Woche eine Dependance der Förderschule am Nordpark. Bald folgt noch die Hauptschule Südwest an den Uellendahl.

 Ralf Palluch, Thomas Lehn (beide GMW) und Rainer Neuwald (Stadtbetrieb Schulen) in einem der umgebauten Klassenräume.

Ralf Palluch, Thomas Lehn (beide GMW) und Rainer Neuwald (Stadtbetrieb Schulen) in einem der umgebauten Klassenräume.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Beim Ortstermin der WZ herrscht noch geschäftiges Treiben der Handwerker. Die letzten Arbeiten im Haus 5 des Schulkomplexes am Röttgen 110 laufen. Ab dieser Woche soll der ehemalige Grundschultrakt, der länger leer stand, wieder bezogen werden: Die Förderschule am Nordpark in Barmen bekommt eine Dependance für die Berufspraxisstufe. Aktuell sind die Schüler bereits am Uellendahl untergebracht. Seit Anfang des Schuljahres nutzen sie Räume im benachbarten Hauptschulgebäude.

Der Umzug „nach nebenan“ bietet aber Vorteile. Das GMW konnte die alte Grundschule für die Anforderungen der Förderschule umbauen – und die dann freiwerdenden Räume im Nachbartrakt können als Zweigstelle für die Hauptschule Barmen-Südwest genutzt werden.

Marianne Kuhlmann, Leiterin der Förderschule, freut sich schon auf den Umzug. Am Nordpark „platzen wir aus allen Nähten“, erklärt sie und lobt die Anstrengungen der Stadt. Das Übergangsquartier am Röttgen hätte aber schon eher „Camping-Bedingungen“ geglichen. Die neuen Räume in der alten Grundschule passten dafür umso besser.

Knapp 1,4 Millionen Euro, davon 300 000 Euro aus der Bildungspauschale des Landes, steckte das Gebäudemanagement (GMW) in den Umbau der „grauen Maus mit goldenem Herzen“, wie es das GMW selbst nannte. Denn von außen her ist der Bau eher unscheinbar.

Er war einer der wenigen, noch komplett gebliebenen Exemplare des „Schultyps Wuppertal“, wie der Betonfertigteilbau mit Erdgeschoss und zwei Obergeschossen, von dem in den 1960er Jahren mehrere in der Stadt errichtet wurden, genannt wurde. Sogar Bunkerräume gab es, wie Rainer Neuwald, stellvertretender Leiter des Stadtbetriebs Schulen, Thomas Lehn und Ralf Palluch vom GMW beim Rundgang erläutern. Eine Erinnerung an den Kalten Krieg.

Im Innern vollzog sich nun eine Frischzellenkur. Aus acht Klassenräumen wurden fünf, die dafür nun Differenzierungsräume erhalten. Und, anders als im Hauptschultrakt, wird die Förderschule nun Küchenzeilen in jeder Klasse und zwei Pflegeräume zur Verfügung haben. Außerdem gibt es eine Mensa, auch als Veranstaltungsraum.

Kooperation zwischen
Förderschule und Hauptschule

Gut 65 Schüler, 15 Lehrkräfte und zehn Integrationshelfer werden nun dort eine neue Heimat finden. Ursprünglich sollte der Umzug schon zu Schuljahresbeginn erfolgen. Personelle Engpässe bei den Firmen seien ein Grund für die Verzögerung gewesen. Allerdings war der Sanierungsaufwand „auch höher als gedacht“, sagt Palluch. Unter anderem dauerte die Schadstoffsanierung länger. Zudem mussten die gesamte Haustechnik und Sanitärbereiche erneuert werden.

Vermutlich in den Osterferien steht dann der nächste Umzug an. Die Jahrgänge 8, 9 und 10 der Hauptschule Südwest kommen an den Uellendahl. Umbauten seien dafür aber nicht mehr nötig, sagt Neuwald. Die benötigten Räume wurden bis 2019 auch noch von der Hauptschule Röttgen genutzt. „Wir waren immer schon eine Fahr-Schule“, sagt Svea Marxmeier, Leiterin der Barmer Hauptschule, deren rund 450 Schüler aktuell schon an zwei Standorten — Emilien- und Gewerbeschulstraße — untergebracht sind.

Zudem gebe es auch Schüler im Einzugsgebiet Elberfeld. Der Uellendahl biete mit einer Turnhalle vor Ort, einem Lehrerparkplatz und einem Sportplatz in der Nähe viele Vorteile, sagt Marxmeier.

Mit der Förderschule hat es bereits Gespräche über mögliche Kooperationen gegeben, wie beide Schulleiterinnen bestätigen. Bewusst habe man darauf geachtet, dass zum Beispiel auch die gleichen Altersklassen am Uellendahl untergebracht werden. Das „Nebeneinander“ dürfte auch ein paar Jahre andauern: Eigentlich sollte in diesem Jahr die Planungsphase „0“ für den Neubau der Förderschule starten – der verzögert sich allerdings laut Stadt bis 2023.

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