Grüner Zoo Restaurant Okavango soll ein Dorf werden

Zoo · Zum fünfjährigen Bestehen stellt der Betreiber Pläne zur Erweiterung vor.

 Carsten von Bauer (vorne, 2, v.l.) und Vivien Köhn (beide Culinaria; vorne, 2. v.r.) mit Christoph Nieder (rechts) und Okavango-Mitarbeitern

Carsten von Bauer (vorne, 2, v.l.) und Vivien Köhn (beide Culinaria; vorne, 2. v.r.) mit Christoph Nieder (rechts) und Okavango-Mitarbeitern

Foto: JA/Fischer, Andreas

Die Zoo-Gastronomie soll erweitert werden. Aus dem Okavango am Elefanten-Gehege soll ein Dorf, das Hauptgebäude um kleine Hütten erweitert und das Angebot so verteilt werden. Das erklärte Carsten von Bauer, Geschäftsführer der Culinaria GmbH, am Montag bei einem Pressetermin zum fünften Geburtstag der Gastronomie.

Die Gründe liegen einerseits im Erfolg des Betriebs. Denn der sei in den vergangenen fünf Jahren zum Anlaufpunkt geworden, sagte Zoodirektor Arne Lawrenz. „Hier treffen sich die Leute“. Um der Anziehungskraft gerecht zu werden, müsse man an diesem Ort eben zusätzliche Infrastruktur schaffen, so der Zoodirektor.

Erweiterung soll den Gästen und Mitarbeitern helfen

Andererseits ist die Erweiterung eben auch der Tatsache geschuldet, dass das Okavango unter schwierigen Bedingungen entstanden ist. Hans-Uwe Flunkert, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, erinnerte sich, dass der Bau den Steuerzahler nichts kosten durfte. Aus dem erwarteten Umsatz des Restaurants berechnete man eine Pacht und daraus wiederum die zur Verfügung stehenden Baukosten von 1,7 Millionen Euro - und eben die Größe.

Und die sei an manchen Tagen – am Wochenende, gerade im Sommer – einfach nicht mehr ausreichend, wie Carsten von Bauer einräumt. Es entstehen Warteschlangen und auch in der Küche wird es voll. Um den Druck herauszunehmen will die Culinaria ab dem kommenden Jahr kleine Hüten mit verschiedenen Angeboten einrichten. Es sollen getrennt Buden für Pommes, Eis und Getränke entstehen. Im Okavango selbst würden dann nur noch die aufwändigeren Gerichte ausgegeben. Wie viele Buden und ab wann genau sie stehen sollen, steht noch nicht fest.

Die Geschichte des Okavango beginnt 2011 als Hans-Uwe Flunkert sich auf den Weg durch 16 Zoos gemacht hat, um zu sehen, wie eine zeitgemäße Zoo-Gastronomie aussehen müsse. Damals habe man noch gedacht, ein Restaurant müsse am Eingang stehen. Aber „moderne Zoos haben die Gastronomie im Zoo“. Mit Arne Lawrenz habe er sich auf die Suche nach dem besten Standort gemacht, der schnell bei den Elefanten gefunden worden war. Die sind immerhin fast das ganze Jahr draußen.

Culinaria hatte sich auf die Ausschreibung beworben und hatte von vorn herein Proviel mit im Boot, um einen inklusiven Betrieb aufzubauen. „Culinaria hat uns einen Quantensprung ermöglicht Hier haben wir und die Mitarbeiter Öffentlichkeit gelernt“, sagt Proviel-Geschäftsführer Christoph Nieder. Denn ohne die Arbeit im Zoo wäre man nicht so weit gekommen. Inzwischen betreibt Proviel den Cap-Markt und ist am Kulturkindergarten beteiligt. 26 Proviel-Mitarbeiter haben sich seit 2014 im Okavango erprobt. Drei Mitarbeiterinnen der ersten Stunde sind bis heute vor Ort, für andere war es eine erste Station auf dem Weg zum Wunsch-Arbeitsplatz. Neun Mitarbeiter mit psychischen Erkrankungen arbeiten derzeit in Begleitung einer Fachkraft und einer unterstützenden Servicekraft in der Küche, Haustechnik und im Service vom Okavango. Eine Mitarbeiterin hat sogar einen festen Vertrag bei der Culinaria bekommen.

Nieder räumt aber ein: Hier haben wir auch scheitern gelernt.“ Denn der Druck an sonnigen Wochenenden sei vielen Proviel-Mitarbeitern eben auch zu viel. Er freut sich über die geplante Erweiterung.

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