Corona Erster Corona-Todesfall in Wuppertaler Altenheim

Wuppertal · Bewohner des Paul-Hanisch-Hauses der Caritas starb am Sonntag in einem Wuppertaler Krankenhaus.

Erster Corona-Todesfall in Wuppertaler Altenheim
Foto: Schwartz, Anna (as)

Von Andreas Boller

Ein Bewohner des Caritas-Altenzentrums Paul-Hanisch-Haus ist nach einer Infektion mit dem Corona-Virus am Sonntagabend gestorben. Das hat der Caritasverband Wuppertal/Solingen bestätigt. Der Mann war nach Angaben der Caritas älter als 80 Jahre. Am Sonntagabend starb er laut einer Mitteilung seiner Angehörigen an die WZ auf der Intensivstation eines Wuppertaler Krankenhauses.

Der an einem chronischen Lungenleiden erkrankte und schon seit längerem auf die zusätzliche Zufuhr von Sauerstoff angewiesene Mann war bereits ab Ende Februar wegen der allgemeinen Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in einem Wuppertaler Krankenhaus behandelt worden und vor acht Tagen als „infektionsfrei“ wieder in das Paul-Hanisch-Haus zurückgekehrt. Wegen einer neuerlichen Verschlechterung seines Zustands war er am Donnerstag wieder in ein Krankenhaus gebracht und dort positiv auf Covid-19 getestet worden.

Um die Ausbreitung des Virus im Altenzentrum zu verhindern, habe der Caritasverband das Sicherheitskonzept erweitert und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in der Einrichtung umgehend ergriffen. Der Wohnbereich mit 31 Bewohnerinnen und Bewohnern sei isoliert. Essenslieferungen aus der Küche würden vor dem Wohnbereich abgestellt. Alle weiteren Versorgungsabläufe seien so umgestellt, dass ein Betreten des Wohnbereichs durch Dritte nicht notwendig und zulässig sei, heißt es.

Der Wohnbereich werde von einem Stab von 16 bis 18 Mitarbeitenden versorgt. Inzwischen seien die Mitarbeiter, die direkt mit dem erkrankten Bewohner in Kontakt waren, aus dem Dienstplan genommen und vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt worden. Auch bei den Bewohnern werde regelmäßig die Temperatur gemessen. Derzeit ermittele die Einrichtungsleitung alle internen Kontakte der Wohnbereichsmitarbeiter und sei mit dem Gesundheitsamt der Stadt in ständigem Austausch. Altenheime stehen bundesweit im Blickpunkt, da es in Einrichtungen in Würzburg und Wolfsburg zuletzt zahlreiche Todesfälle gab.

Die Zahl der Menschen, die sich in Wuppertal wegen einer Erkrankung oder des Verdachts auf eine Infektion mit dem Coronavirus in Quarantäne befinden, ist am Wochenende erneut gestiegen. Am Sonntag waren es rund 1500 Personen, darunter 183 bestätigte Fälle. Am Freitag waren 172 bestätigte Infektionen mit dem Virus gemeldet worden und es waren weitere 1271 Menschen in Quarantäne. Am Freitag waren zehn neue Fälle bekannt geworden. Die Zahl der Personen in Quarantäne erhöhte sich am Freitag um mehr als 200 Menschen.

Sozialdezernent Stefan Kühn warnt davor, aus dem Anstieg von lediglich elf neu bestätigten Fällen am Wochenende eine Entspannung der Situation ablesen zu wollen. Die Zahl der tatsächlich Infizierten liege deutlich höher, da die Laborkapazitäten ausgereizt seien und die Zahl der Testungen begrenzt. Daher sei es eines der wichtigsten Ziele, die Zahl der Testungen in der kommenden Woche um eine zweite Schicht hochzufahren und die Laborkapazitäten auszuweiten. „Nur so ist bei einer Erkrankung eine schnelle Ermittlung aller Kontaktpersonen möglich“, sagt Stefan Kühn.

Stadt plant offensichtlich eine weitere Corona-Station

Offensichtlich ist die Stadt weiter bemüht, Reserven an Betreuungsplätzen für Corona-Patienten zu schaffen. Diese würden benötigt, wenn es zu einem schnellen Anstieg der Infektionen kommen würde, der die Kapazitäten der Wuppertaler Kliniken übersteigt. Bereits vorgestellt wurde der Plan, die Uni-Halle für die Aufnahme von leichten bis mittelschweren Fällen einzurichten.

Das Paul-Hanisch-Haus wurde gerade erst mit neuen Pflegebetten beliefert. 20 nicht mehr benötigte Betten wird die Caritas der Stadt Wuppertal am Montag, 30. März, zur Verfügung stellen. Sie dienen laut der Caritas beim Aufbau einer Corona-Krankenstation in der Klinik an der Vogelsangstraße.

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