Neue Kooperation Drei Parteien kämpfen gegen den Stillstand

Sprockhövel · SPD, FDP und WfS wollen im Stadtrat kooperieren. Dazu unterzeichneten sie einen Vertrag.

Bodo Middeldorf (FDP, v.l.), Wolfram Junge (SPD), Helga Wieland-Polonyi (WfS) und Klaus Knippschild (SPD) stellten die Kooperation vor, die bis zur Kommunalwahl in zwei Jahren Bestand haben soll.  Foto: Stefan Fries

Bodo Middeldorf (FDP, v.l.), Wolfram Junge (SPD), Helga Wieland-Polonyi (WfS) und Klaus Knippschild (SPD) stellten die Kooperation vor, die bis zur Kommunalwahl in zwei Jahren Bestand haben soll. Foto: Stefan Fries

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Während die am Freitag erlassene Haushaltssperre dieser Tage allgegenwärtig in der Stadt ist, schicken sich drei Parteien an, ein neues Themenfeld zu öffnen. SPD, FDP und WfS (Wir für Sprockhövel) wollen in den verbleibenden zwei Jahren bis zur Kommunalwahl im Stadtrat kooperieren. Das kündigten Vertreter der drei Parteien am Dienstagabend an. Den dazu geschlossenen Kooperationsvertrag betitelten sie mit „Stillstand überwinden. Perspektiven für Sprockhövel“. Der Titel ist Programm. Die Parteien wollen ihre Mehrheit im Stadtrat dazu nutzen, „Impulse zu senden“, damit Sprockhövel auch in Zukunft noch eine Rolle im Ennepe-Ruhr-Kreis spielt. Aktuell sei das nicht der Fall, aus dem Rathaus kämen zu wenig Ideen, lautete der Tenor der drei Fraktionsvorsitzenden Wolfram Junge (SPD), Bodo Middeldorf (FDP) und Helga Wieland-Polonyi (WfS).

Die Kooperation will sich Gehör im Bundesland verschaffen

„Wir erkennen die Herausforderungen, vor der die Stadt steht. Bis zu den Kommunalwahlen wollen wir an Lösungen arbeiten“, erklärte dann auch Wolfram Junge. Mit gemeinsamen Anträgen wollen die Parteien – ohne dabei ihr eigenes Profil zu verlieren – für mehr Bewegung in der Sprockhöveler Politiklandschaft sorgen. Zehn Kernpunkte haben sich die Kooperationspartner ausgesucht – Finanzen, Erreichbarkeit, Städtebau sowie Wohnungs- und Schulentwicklung stehen dabei ganz oben. Außerdem will sich die Kooperation für die Entwicklung von Gewerbegebieten stark machen. Bei diesem Thema erhielt Landtagsabgeordneter Bodo Middeldorf von Wolfram Junge den Auftrag, im Landtag für Gewerbeansiedlung in Sprockhövel zu sorgen. „Das Ruhrgebiet kann uns nicht als sein Naherhoungsgebiet nutzen. Wenn dem doch so sein soll, dann sollten wir auch entsprechende Zuwendungen erhalten“, so Junge mit Blick auf den Regionalplan. Dort sei Hatzfeld nicht einmal als besiedeltes Gebiet, sondern nur als Grünfläche gekennzeichnet, kritisierte Middeldorf. Er betonte, dass das Thema Landschaftsentwicklung auch für ihn ein drängendes Thema sein. In Sprockhövel müsse dabei einiges verbessert werden.

„Wenn Claus Jacobi (Bürgermeister von Gevelsberg, d. Red.) ruft, passiert im Land etwas. Alle rufen laut, jeder weiß, dass sie da sind. Nur Sprockhövel ist stumm. Die Stadt wird gar nicht wahrgenommen von Kreis und Land“, erklärte Klaus Knippschild, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat. Er kritisiert damit vor allem den Bürgermeister – auch wenn er dessen Namen erst auf Nachfrage nannte. Bodo Middeldorf möchte am Vorprogramm des Wahlkamps nicht teilnehmen und relativiert: „In Einzelfragen sind wir sicher nicht immer einer Meinung.“ Die Frage, ob die drei Parteien auch einen gemeinsamen Kandidaten für den Bürgermeisterposten aufstellen werden, wiegelten die Vertreter ab: „Darüber haben wir noch nicht gespochen.“

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