Rettungswache: CDU fordert mehr Transparenz

Kreisverwaltung soll das Gutachten veröffentlichen und im Rat offene Fragen beantworten.

Willich. Die Willicher CDU-Fraktion fordert die Kreisverwaltung auf, das von ihr beauftragte Gutachten über die Situation der Rettungsdienste im Kreis Viersen zu veröffentlichen. Hintergrund: In besagtem Gutachten wird vorgeschlagen, die erst im Vorjahr eröffnete Rettungswache neben der Anrather Feuerwehr wieder zu schließen. Statt dessen soll in Vorst eine neue Wache entstehen, die auch St. Tönis, Oedt und Anrath abdecken soll (die WZ berichtete).

„Die Bürger in Willich möchten wissen, wie die Situation der Rettungsdienste vor Ort ist. Deswegen fordern wir Transparenz über die Grundlagen des Gutachtens und die darin aufgezeigten Folgen“, sagt Johannes Bäumges, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Willicher Stadtrat. Die Kreisverwaltung solle das Gutachten auf ihrer Internetseite allen Bürgern zur Verfügung stellen. „Wir bitten die Kreisverwaltung außerdem, das Gutachten im Willicher Stadtrat vorzustellen und Fragen der Ratsmitglieder zu beantworten“, so Bäumges.

Die bisher vorgestellte Präsentation über das Gutachten wirft aus Sicht der CDU-Fraktion viele Fragen auf: Wie wurden die dort aufgeführten Rettungszeiten erhoben? Wie würde bei der Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen die Versorgung in Anrath, Neersen und Clörath sichergestellt? Ist die vermutlich steigende Frequenz auf der Bahnstrecke zwischen Anrath und Vorst in die Überlegungen mit einbezogen worden?

„Die schnelle Versorgung in Notfällen muss im ganzen Kreisgebiet sichergestellt werden. Wer einen Herzinfarkt hat, dem ist es egal, aus welcher Stadt der Rettungswagen kommt — er muss schnell da sein. Deswegen geht es bei einer Neuorganisation darum, dass die betroffenen Menschen möglichst schnell die benötigte Hilfe bekommen“, sagt Christian Pakusch, Vorsitzender der Willicher CDU. Bei der Konzeptionierung gehe es um Gründlichkeit vor Schnelligkeit, vor allem, weil in Anrath ja erst 2017 in Abstimmung mit dem Kreis und den Krankenkassen 900 000 Euro in die Rettungswache investiert worden seien. „Zur Gründlichkeit gehört Transparenz über die Lage und dann eine Abstimmung zwischen allen Städten und dem Kreis über die richtigen Lösungen für das Problem“, so Pakusch.

Gestern Mittag informierte Martin Zinnel, zuständiger Geschäftsbereichsleiter bei der Stadt Willich, knapp 20 Mitarbeitern des Rettungsdienstes über das Gutachten. Dabei hob er hervor, dass bislang noch gar nichts beschlossen sei. Es gebe viele offene Fragen, die man am Morgen der Kreisverwaltung vorgelegt habe. Die insgesamt 27 Rettungsdienst-Mitarbeiter sind in Sorge um ihre Arbeitsplätze. WD

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