Frisches Grün in Tönisvorst In St. Tönis grünt und duftet es

Die Bepflanzung am Gemeindezentrum ist erneuert worden. Mehrere Ehrenamtler des Nabu haben fleißig mit angepackt.

Frisches Grün in Tönisvorst: In St. Tönis grünt und duftet es
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Schon mal was von der Rauen Goldrute, dem Bärenklau, dem kriechenden Günsel oder dem Ochsenauge gehört? Bei dieser Aufzählung kommt Reimer Martens ins Schwärmen. Er ist in Tönisvorst der ehrenamtliche Landschafts- und Naturwächter, führt außerdem die Nabu-Gruppe an. Bei den aufgeführten Bezeichnungen handelt es sich um nur vier von über 50 heimischen Pflanzen, die man derzeit in der großen Gartenanlage am neuen evangelischen Gemeindezentrum in St. Tönis erleben und riechen kann, so den Duft der Margeriten und Veilchen.

Da der Nabu die Außenbepflanzung beratend und tatkräftig unterstützte, hatte Martens jetzt selbst zu einer Präsentation eingeladen. Die Gruppe der Mitgestalter steht mit Verantwortlichen der Kirchengemeinde und des Nabu, darunter Presbyteriums-Mitglied Rosemarie Sattler sowie der Nabu-Vorsitzende des Bezirksverbandes Krefeld/Viersen, Reiner Rosendahl, erst an einer etwa 50 Quadratmeter großen Wildblumenwiese und dann vor einer Totholzhecke, die unmittelbar neben der Gemeinschaftsgrundschule platziert worden ist.

Martens erläutert: „Die Weiden-Hecke ist etwa elf Meter lang, 1,80 Meter hoch und ein Meter tief.“ Etwa 20 Raummeter Holz wurden gestapelt. Martens hofft natürlich, dass sich dort bald zahlreiche Insekten, Wildbienen oder vielleicht sogar Steinkäuze wohlfühlen. Pflastersteine, die beim Neubau des Gemeindezentrums übrig waren, wurden in der Totholzhecke eingebaut — als Einstiegshilfen für Igel oder andere Tiere.

„Es wäre doch schön, wenn anstatt der Maschendrahtzäune weitere dieser Totholzhecken so in den Privatgärten oder im öffentlichen Raum, beispielsweise an der Schlufftrasse, entstehen könnten“, zeigt sich Martens optimistisch. Zumal ihm bereits ein Förster zugesichert habe, dass er wahrscheinlich Ende des Jahres weiteres Holz dafür erhalten könne.

Nicht nur Profis hatten die etwa 3000 Quadratmeter große Außenanlage mit den verschiedensten Spiel-, Kommunikations- und Ruhezonen gestaltet. Eine wichtige Beraterin war Nabu-Mitarbeiterin Susanne Lorenz. Aber auch einige ehrenamtliche Helfer der Gemeinde machten an einigen freien Samstagen bei der schweißtreibenden Arbeit mit. „Und wir haben durch die Aktion ,Paten für den Spaten’ bislang 14 Freiwillige gefunden, die sich um die unterschiedlichsten Beete kümmern, weitere können wir immer gebrauchen, die sollen sich im Gemeindebüro melden,“ so Rosemarie Sattler. 13 Beete sind mittlerweile entstanden.

Die Jugendgruppe hatte einige Nistkästen gebaut. Und auch Küsterin Karin Schutte war nicht untätig, pflanzte in einem Beet unter anderem Sonnenblumen und Kürbisse. Ein Grillplatz soll bald an der hinteren Grundstücksgrenze noch dazu kommen.

Alle drei Küster kümmern sich mit um die Pflege, auch um die Rasenfläche. „Hier kommt bald noch eine Werkhütte hin, in der gebastelt und unter Anleitung gezimmert und gesägt werden kann“, sagt Küster Lars Dickmann. Einige Hütten und Container stehen bereits in der Außenanlage. Darin sind unter anderem Materialien für die unterschiedlichsten Begegnungs- und Spielgruppen, für die Schulbetreuung, die Jugend und für Senioren. Fleißig genutzt wird bereits das Volleyball-Feld; einen großen Sandkasten für die Kleinsten gibt es außerdem.

Wenn man das neue multifunktional genutzte Gemeindezentrum betritt, fällt noch vor dem Eingang der etwa vier Meter hohe Stumpf eines alten Baumes auf, der mitten in einem kleinen Rasenbeet steht. Auch dazu fällt Rosemarie Sattler etwas ein: „Wahrscheinlich machen wir daraus noch ein kleines Kunstwerk.“ Denn dieser Stumpf hat in der Mitte die Form eines Herzens. „Viele Brautpaare lassen sich vor diesem Herz fotografieren.“

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