Fortuna gegen Eintracht Frankfurt: Spitzenspiel mit Risikofans

Fußball: Polizei und Fortuna bereiten sich auf das Spiel gegen Eintracht Frankfurt vor.

Düsseldorf. Die Giftpfeile fliegen schon sechs Tage vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen der Fortuna und der Frankfurter Eintracht zwischen Rhein und Main hin und her. Frankfurts Trainer Armin Veh hat die Fortunen als Schauspielertruppe und Elfmeterschinder bezeichnet.

Fortunas Manager Wolf Werner ermahnte Veh, nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen und die Stimmung zu sehr anzuheizen.

Vielleicht erinnert sich Werner noch an den letzten Besuch der Eintracht-Fans in Düsseldorf. Im März 2009 hatten Tausende ihren Klub zum Spiel gegen die damals in die Arena ausgewichenen Leverkusener begleitet.

Etwa 600 benahmen sich danach in der Altstadt daneben. Um 22 Uhr schlossen einige Kneipen an der Bolker Straße, nachdem Tische und Stühle als Wurfmaterial missbraucht worden waren. Scheiben gingen zu Bruch, zwei Frankfurter wurden verletzt. 19 Personen nahm die Polizei, die mit 200 Beamten im Einsatz war, fest.

Damit sich dieses Szenario nicht wiederholt, laufen die Vorbereitungen seitens der Polizei und der Fortuna auf Hochtouren. „Das Spiel ist nicht umsonst als Risikospiel eingestuft worden, deswegen werden wir uns entsprechend vorbereiten“, sagte Fortunas Sicherheitsbeauftragter Sven Mühlenbeck, bevor er um 14 Uhr mit dem Einsatzleiter der Polizei und dem Fanbeauftragten zur obligatorischen Sicherheitsbesprechung zusammenkam.

Darin wurde unter anderem besprochen, wie die Polizei die Frankfurter zum Stadion begleitet, ohne dass sie mit den Düsseldorfern in Kontakt kommen. Einzelheiten will die Polizei in dieser Woche bekanntgeben.

Über 6000 Eintracht-Fans werden am Montag erwartet. Der Gästebereich ist mit 5300 Karten restlos ausverkauft. Einige Frankfurter werden also auch zwischen Düsseldorfer Fans sitzen. „Das heißt aber nicht, dass da etwas passiert“, sagt Mühlenbeck.

Sicher ist: Die Kontrollen im Gästesektor werden gründlich und mehr Ordner im Einsatz sein. Auf das Verhalten der eigenen Fans konnten sich die Fortuna-Offiziellen bei den Heimspielen bisher verlassen. Nur auswärts zündeten die Fortunen Pyrotechnik.

Wie viele Problemfans beider Klubs bei der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) der Polizei in Duisburg registriert sind, will deren Sprecher Hans-Jörg Sommerfeld nicht verraten, um Ranglisten-Gehabe unter den Fanszenen nicht zu fördern. Bei der Fortuna sind zwischen 80 und 100 Fans derzeit mit Stadionverboten belegt. Was Ausschreitungen angeht, war es aber in dieser Saison ausgesprochen ruhig. „Toitoitoi“, sagt Mühlenbeck.

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