Zwei Millionen für Energiespar-Lampen

Stadt bekommt grünes Licht vom Land. Bald folgt die Ausschreibung.

Wuppertal. Wenn es nach dem Willen der Wuppertaler Stadtspitze geht, dann werden zu Beginn des kommenden Jahres im gesamten Stadtgebiet Teile der Straßenbeleuchtung ausgetauscht. Nach Auskunft von Kämmerer Johannes Slawig (CDU) sollen die Leuchten in den Straßenlampen durch moderne Energiesparleuchten ersetzt werden. Mit dieser Maßnahme, so rechnet der Kämmerer vor, spart die Stadt im Jahr etwa 200000 Euro an Energiekosten.

Möglich wird diese Investition - sie soll nach derzeitigen Planungen etwa zwei Millionen Euro betragen - durch das von der Bundesregierung aufgelegte KonjunkturpaketII. Im städtischen Maßnahmenkatalog des Konjunkturpaketes, den Slawig und Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) bereits vor sechs Wochen vorgestellt hatten, ist der Lampen-Austausch auch bereits vorgesehen. Dass es bisher noch keine konkrete Umsetzung gibt, liegt an einem juristischen Detail, in dem bekanntlich der Teufel steckt.

Es ging um die Frage, ob eine Straßenlampe zur Straße gehört - oder für sich alleine steht. Das ist wichtig, weil im Konjunkturpaket II Straßenarbeiten von den Investitionen ausdrücklich ausgenommen sind - es sei denn, es handelt sich um Lärmschutz.

Das NRW-Innenministerium, so Johannes Slawig, hatte festgestellt, dass eine Straßenlampe kein Teil der Straße und damit förderungswürdig ist. So sieht das naturgemäß auch die Stadt Wuppertal. Aber: Das Bundesfinanzministerium vertrat bis vor kurzem noch die gegenteilige Rechtsauffassung.

Nach Auskunft von Kämmerer Slawig hat das Bundesfinanzministerium seine Bedenken nun aber zurückgestellt - die Leuchten können also ausgetauscht werden.

Damit ist die Sache aber noch nicht in trockenen Tüchern: Die Stadt muss zudem klären lassen, ob eine europaweite Ausschreibung für die neuen Straßenlampen nötig ist. Laut Slawig hat die Stadt bereits einen Vertrag mit einer Firma, die sich um Pflege und Wartung der Lampen kümmert. Eventuell ist es auch möglich, dass dieses Unternehmen die Leuchten austauscht. Wenn auch das geklärt ist, kann auf den Straßen endlich Energie gespart werden.

Auch beim Ampelsystem der Stadt spielt das Thema Energie-Effizienz neben Verkehrssicherheit ein wichtige Rolle. So greift man bei mittlerweile 16 Ampeln im Stadtgebiet bereits auf die LED-Technik zurück - bei neuen und auszutauschenden Ampelanlagen ist der Einsatz Licht emittierender Dioden (LED) bereits Standard.

Alle 329 Ampeln auf einen Schlag auf LED umzustellen, wäre allerdings mit einem erheblichen Aufwand und entsprechend hohen Kosten verbunden, erklärt Johannes Blöser vom Verkehrsressort der Stadt auf WZ-Nachfrage: So sind die Signalgeber von LED-Ampeln etwa dreimal so teuer wie die konventioneller energiesparender 10-Volt-Systeme. Sie machen den größten Teil der Wuppertaler Ampeln aus. Auch benötigen LED-Ampeln eine "völlig andere Signalsicherung", betont Blöser.

Im Einsatz sind LED-Ampeln zum Beispiel am Südstraßenring oder an der Baustellenzufahrt der Parkstraße. Auch die alten 230-Volt-Anlagen im historischen Teil der B 7 sind ein Fall für die LED-Technik - die sich auf lange Sicht im Dauerbetrieb aber erst noch bewähren muss.

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