Zwei Austritte erschüttern die CDU-Fraktion

Glauner und Schlüter schmeißen hin. Kühme setzt sich als Bürgermeisterkandidat durch.

Wuppertal. Die CDU-Fraktion hat für Jan Philipp Kühme als nächsten ersten Bürgermeister votiert, nachdem auch Oberbürgermeister Peter Jung, der CDU-Kreisvorsitzende Jürgen Hardt und Fraktionsvorsitzender Michael Müller sich für den 34-Jährigen ausgesprochen haben. Während der nächsten Ratssitzung am 12. November soll Kühme als Nachfolger der zurückgetretenen Silvia Kaut gewählt werden.

Kühme hatte sich mit zwölf Stimmen in einer Kampfabstimmung gegen Ute Mindt durchgesetzt, die neun Stimmen erhielt. Ein Fraktionsmitglied hatte sich enthalten. Ute Mindt gilt als Parteigängerin des EX-CDU-Fraktionsvorsitzenden Bernhard Simon, der trotz des Appells aus Fraktion und Partei, zurückzutreten und seine Ämter abzugeben, noch immer Mitglied der CDU-Fraktion ist.

Insider werten die Abstimmung und ihr knappes Ergebnis als deutliches Signal dafür, dass die CDU-Fraktion noch immer gespalten ist.

Da Kühme während der Abstimmung im Stadtrat auch auf die Stimmen des Kooperationspartners SPD zählen kann, wäre seine Wahl eigentlich sicher. Jetzt kommt es jedoch darauf an, wie sich die CDU-Fraktionsmitglieder verhalten, die für Mindt gestimmt haben.

Unterdessen haben Dorothea Glauner und Gisela Schlüter erklärt, dass sie aus der Partei und aus der Fraktion austreten. Die Ronsdorfer CDU-Politikerin und Stadtverordnete Glauner hatte in der Vergangenheit zu den offenen Kritikern von Simon gehört.

Glauner und Schlüter waren Mitglieder der CDB (Christlich Demokratische Bürger), die sich von der CDU-Fraktion abgespalten hatten. Zusammen mit Jaschinsky und Kaut sind somit vier Ex-CDB-Mitglieder nicht mehr in der CDU-Fraktion, was die Machtverhältnisse dort erheblich verschieben wird.

Das Vorhaben von Fraktionschef Michael Müller, die Fraktion nach jahrelangem Streit zu einen, wird von Insidern als gescheitert betrachtet. Die Gräben sind offenbar tiefer denn je.

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