„Zu wenig Gewerbefläche, um sie als Autohöfe zu nutzen“

Frank Meyer über die lange Diskussion um das Parken von Lkw im Rauental und welche Lösungen dafür gebraucht werden.

Direkt an der Wupper dürfen die Lkw jetzt nicht mehr parken. Vorausgegangen war eine lange Diskussion darüber, wo die großen Fahrzeuge stattdessen halten sollen.

Direkt an der Wupper dürfen die Lkw jetzt nicht mehr parken. Vorausgegangen war eine lange Diskussion darüber, wo die großen Fahrzeuge stattdessen halten sollen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Lange Zeit gab es Diskussionen um das Lkw-Parken an der Straße Rauental. Nicht nur der Verein Neue Ufer hatte sich dafür eingesetzt, dass das Parken am Wupperufer verboten wird, um den Zugang zum Ufer zu erleichtern. Einige Lösungsvorschläge wurden in der Vergangenheit gemacht. Durchgesetzt hat sich jetzt ein Kompromiss: In einem ersten Schritt wird das Lkw-Parken von der Wupperseite auf die gegenüberliegende Seite verlegt. Auf der Wupperseite, zwischen Bockmühlbrücke und Wupperzugang, dürfen nur noch Personenwagen parken. Wir sprachen mit Verkehrsdezernent Frank Meyer über die Entscheidung, das Thema Lkw-Parken in der Stadt und die weitere Planung für den Bereich Rauental.

Der Verkehrsausschuss hat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt. Das Thema „Lkw-Parken im Rauental“ konnten Sie nicht mehr hören, oder?

Frank Meyer: Dass es Diskussionsbedarf gab, ist für mich nachvollziehbar. Perspektivisch ist jetzt eine Lösung gefunden worden, ein Kompromiss. Wichtig ist, dass keine Stellplätze weggefallen sind. Aus meiner Sicht ist alles gut, insbesondere was unsere Planung für das Wupperufer in diesem Bereich betrifft.

Immer wieder gibt es Forderungen, dass es mehr Stellplätze für Lkw in Wuppertal geben muss. Die CDU hatte erklärt, dass die Stadt ein Konzept erarbeiten müsse.

Meyer: Der Bedarf wächst, das stimmt. Es gibt immer mehr Logistikunternehmen, der Kampf ist hart. Aber es kann nicht Aufgabe von Kommunen sein, für Stellplätze zu sorgen, gerade nicht für hochverschuldete wie Wuppertal. Das ist meine Meinung. Aber wir müssen aufpassen, dass wir diese Diskussion nicht auf dem Rücken derer austragen, die es betrifft, nämlich die Fahrer. Ich habe Verständnis dafür, dass sie einen Platz brauchen. Das ist aber nicht überall möglich.

Wer steht Ihrer Meinung dann in der Pflicht?

Meyer: Die Logistikunternehmen. Dazu führen wir immer wieder mal mit der IHK Gespräche. Aber auch der Bund. Der hat erkannt, dass der Bedarf da ist, und schafft zum Beispiel in Autobahnnähe Autohöfe.

Eine Lösung auch für Wuppertal?

Meyer: Wir haben selbst nicht genug Gewerbeflächen. Dann wäre es keine gute Idee, die wenigen, die wir haben, für Autohöfe zu nutzen. Diese wären ja kaum wirtschaftlich zu betreiben.

Gibt es denn ausgewiesene Stellflächen in der Stadt?

Meyer: Mitte der 1990er Jahre gab es mal eine Broschüre der Verwaltung mit dem Titel „Wohin mit dem Brummi?“. Das, was darin steht, ist größtenteils noch gültig. Vor allem das gewerbliche Umfeld wird genutzt, um dort Lkw über Nacht zu parken. Aber das Problem bleibt. Die Fahrer müssen essen — und auch das Gegenteil davon.

Wie geht es jetzt mit den Planungen für den Wupperzugang weiter?

Meyer: Wir hoffen, dass uns eine Ausweitung des Förderbereichs Soziale Stadt Heckinghausen, zu dem Rauental streng genommen nicht mehr gehört, gelingt. Förderrechtlich wäre das möglich, zumal das passt, weil wir den gesamten Bereich dort zusammen planen wollen. Geplant ist dann der Wupperbeach und auch eine neue Fußgängerbrücke über den Fluss. Bis es soweit ist, wird aber noch viel Wasser die Wupper hinunterfließen. Wenn ich sehr optimistisch bin, werden wir 2020 anfangen zu bauen, 2021 könnte sie dann in Benutzung genommen werden.

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