Zeughausstraße: Im Herbst 2019 zieht Leben ins alte Straßenamt

Die Entkernung ist abgeschlossen, jetzt beginnt der Umbau. Geplant sind Wohnungen, Büros und eine bilinguale Kita.

Barmen. „Es läuft alles auf Hochtouren“, versichert Boris Küpper, der mit seinem Bruder das alte Bürogebäude mit der Adresse Zeughausstraße 63 gekauft hat und derzeit umfangreich erneuern lässt. Begeistert erzählt er von den Plänen für das Haus, das als Landmarke auf halber Höhe über Barmen thront und derzeit noch mit Planen verkleidet ist.

In dem Gebäude sollen sowohl Wohnungen als auch Büros und im unteren Teil eine Kita entstehen. „Jede Wohnung erhält einen Balkon zur Südseite hin“, kündigt Boris Küpper an. Und auf dem Dach soll es eine begrünte Terrassenfläche für alle Bewohner und Nutzer geben.

Bis November habe die Entkernung gedauert, jetzt werde am Dach, an der Fassade und den Fenstern gearbeitet. Ende Juni, so erwartet er, werde das Gebäude wieder geschlossen sein: „Ab Mitte April werden die Fensterelemente eingebaut.“ Im August werde voraussichtlich das Gerüst entfernt.

Für die Fassade hätten sie mit dem Architekturbüros Gerlich und Rathke eine attraktive Gestaltung gefunden, die auch die Urheberrechte der ursprünglichen Gestaltung beachtet. „Die Fassade wird schön offen mit vielen Glaselementen und einer Bänderung.“ Gemeint sind breite Farbbänder von Grau bis Weiß. Parallel zu den Außenarbeiten gehe es im Inneren weiter, so Küpper, unter anderem mit Elektroinstallationen und Sanitärarbeiten.

Im Haus soll es vier Büroflächen geben, die als „Coworking-Flächen“ ausgelegt werden. Das bedeutet, dass Firmen oder Selbstständige einzelne Arbeitsplätze mieten und dann unterschiedliche Mieter oder deren Beschäftigte in einem Raum zusammenarbeiten. Pluspunkte, mit denen die Küpper-Brüder werben: die gute Verkehrsanbindung an Bahn, Schwebebahn und Autobahn sowie die sehenswerte Aussicht über Barmen.

Das gilt auch für die 14 sozial geförderten Wohnungen, die auf einer Fläche von 1250 Quadratmetern geplant sind. Boris Küpper rechnet damit, dass das Haus ab Oktober 2019 bezogen werden kann. Rund acht Millionen Euro investiert das Unternehmen in das Projekt.

Dazu gehört neben Büros und Wohnungen noch eine Kita mit drei Gruppen, die in die unteren Etagen einzieht. Träger wird der Verein Gartenkinder, gegründet von den Erzieherinnen Jessica Schierenberg und Marianna Camuti, der in Köln bald drei Kitas betreibt. Sie wollen Kinder von einem Jahr bis sechs Jahren betreuen. Marianna Camuti erklärt den pädagogischen Ansatz: „Wir arbeiten situations- und stärkenorientiert.“

Das Besondere: Die Kita wird zweisprachig betrieben, einige Erzieherinnen mit Italienisch als Muttersprache werden mit den Kindern italienisch sprechen. „Am Ende verstehen die Kinder recht viel“, berichtet Marianna Camuti. Wie viel sie italienisch sprechen, sei je nach Kind unterschiedlich. Im Herbst 2019, so hofft sie, können die ersten Kinder kommen.

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