WZ TV: Das fliegende Eichhörnchen kalkt den Wald am Burgholz

Der Hubschrauber-Profi ist seit Donnerstag im Flugeinsatz.

Cronenberg. Das Eichhörnchen, das derzeit ist im Burgholz unterwegs ist, ist alles andere als ein possierlicher Geselle - mit einer Länge von fast 13 Metern, einem Leergewicht von gut einer Tonne und einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 287 Stundenkilometern. Mit diesem Steckbrief wartet der Mehrzweckhubschrauber aus französischer Fertigung auf, für dessen Typbezeichnung die kleinen Sympathieträger aus dem Wald Taufpate standen. Zum Einsatz kommt der Eurocopter "Eichhörnchen" seit Donnerstag bei der Waldkalkung auf den Südhöhen.

Wie berichtet, wird ein gut 112 Hektar großes Waldstück östlich des Nöllenhammer Wegs aus der Luft gekalkt, um den sauren Regen zu neutralisieren und damit auch die Bäume im Stadtwald zu stärken. Insgesamt 6740 Zentner Magnesium-Kalk kommen zum Einsatz - aller Voraussicht nach noch bis einschließlich Samstag, wie Bezirksförster Martin Kiefer am Startplatz berichtet.

Zehn Sattelzug-Ladungen Kalk sind angeliefert - vier weitere werden erwartet. Die Kosten von 22.000 Euro werden zu 70 Prozent aus EU-Mitteln bezahlt.

An Bord des Eichhörnchens - es hebt am Sportplatz Heidestraße und von der AWG aus ab - sitzt mit dem Piloten Friedrich-Wilhelm Pfennig gewissermaßen ein alter Hase: Pfennig lernte das Flug-Handwerk 1973 bei der Bundeswehr und ist seit 1983 bei Waldkalkungen im Einsatz. "Der Regen ist nicht das Problem - die Sicht muss stimmen", berichtet der 57-Jährige bei einer Pause im Gespräch mit der WZ.

Mit Blick auf angrenzende Häuser sind im Cockpit des Eichhörnchens Konzentration und Fingerspitzengefühl gefragt. Waldtiere und hartnäckige Spaziergänger müssen sich keine Sorgen machen, sollten sie unter herbstlichen Baumwipfeln gleich mit gekalkt werden: Das Streugut des fliegenden Eichhörnchens zum Schutz der Wälder ist nicht giftig.

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