Wuppertals neues Gesicht: Die Chirurgen legen Hand an

Es ändert sich dermaßen viel im Stadtgebiet: Am Ende wird Wuppertal verändert erscheinen — und dabei auch mehr Lebensqualität bieten.

Wuppertal. 2011 als das Jahr der Baustellen bezeichnen? Klar geht das. Das ging ja immer — auch in den Jahren zuvor. Doch wie es scheint, haben die 2011 auf den Weg gebrachten Investitionen und Baustellen das Zeug, Wuppertals Gesicht nachhaltig zu ändern — und zwar im positiven Sinn.

Da sind zum Beispiel für die Herzenssache Nordbahntrasse große Baufortschritte angekündigt — nachdem es in diesem Jahr so viele Reibereien gab. Weniger eine Angelegenheit des Herzens als vielmehr der Vernunft ist wohl der Umbau Döppersberg. Dort wird es nach den Straßensperrungen und Leitungsarbeiten im Herbst gleich zu Beginn des neuen Jahres laut werden. Der Bohrer, der die Arbeit verrichtet, damit später die Stützmauer am Wuppertal Institut auch Halt hat, wird nun eingesetzt.

Spannend wird es in Sachen Junior Uni. Mit der Finanzierung für den Neubau am Brögel sind die Verantwortlichen zwar „noch nicht an „Schmitz Backes vorbei“, doch die Vorfreude ist schon jetzt deutlich vernehmbar.

An der Ohligsmühle entsteht weiter der neue Bürokomplex mit seinen drei Riegeln. Wie sehr die Parkplätze in der Innenstadt fehlen, merkt jeder, der es bisher gewohnt war, sein Auto mal eben in der Innenstadt abstellen zu können — und nun an anderen Parkplätzen auf freie Stellen wartet. Apropos Parken: Auch das neue Parkhaus zwischen Hofaue und Wupper wächst weiter.

In der Elberfelder Innenstadt werden außerdem die Bauarbeiten für die Anbindung des Mirker Bachs an den Wuppersammler bis zum Sommer beendet. Das muss alleine schon wegen der weiteren Arbeiten am Döppersberg zügig über die Bühne gehen, damit der Wall für den Busverkehr in zwei Richtungen hergerichtet werden kann. Später zieht auch neues Leben in das Gebäude von Koch am Wall.

Wohnen in Wuppertal? Unter anderem die Arbeiten am Bergischen Plateau gehen kräftig weiter, nachdem die Verkaufszahlen so vielversprechend sind. Auch die drei Klimaschutzsiedlungen in Wuppertal nehmen Form an.

Quantensprünge hat die Stadt mit dem Konjunkturpaket II an den Wuppertaler Schulen unternommen, wo gut 42 Millionen Euro allein aus diesen Mitteln verbaut wurden. Ein besseres Lernumfeld hat sich mit der Fertigstellung des Hörsaalzentrums an der Bergischen Uni ergeben. Außerdem steht ein Teil des Campus Haspel vor dem Neuaufbau. Und der Innenausbau der Erweiterung der Uni-Bibliothek steht bevor. Konkret sind die Pläne ferner für ein 70-Millionen-Euro-Projekt am Hauptcampus.

Geht es auf der Nordbahntrasse nicht zuletzt um eine Alternative zum Autofahren — Lob gibt es dort auch für neue Blickfänge wie etwa die „Lego-Brücke“ an der Schwesterstraße — befasst sich der Straßenbau mehr und mehr mit der Frage, wie sich Anwohner besser vor Lärm schützen lassen: Landesweit einzigartig ist dabei der massive Einsatz von Lärmschutz-Asphalt auf der A 46.

Monatelang wurde die Stadtautobahn zwischen Barmen und Elberfeld dafür buchstäblich von links auf rechts gedreht. Sollte sich der Asphalt als „Lärmschlucker“ bewähren, werden weitere Teile der A 46 damit versehen.

Das größte Bauvorhaben auf den Südhöhen war unterdessen das neue Jugendgefängnis: Dort ziehen bis zum Frühjahr gut 500 Gefangene ein — allein die Zaunanlagen bringen es auf eine Gesamtlänge von 4,5 Kilometern. Am Schmalenhof geht es aber um weit mehr als nur um Haft. Vielmehr sollen den jungen Gefangenen Perspektiven für ihre Zeit „danach“ geboten werden — eine zweite Chance in der Gesellschaft inklusive.

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