Wuppertaler Zoo: THW hilft bei Suche nach verschüttetem Bergbahnwagen

Unter dem Zoo schlummert wohl ein Relikt aus alten Tagen in der Erde. Sichtbar wurde erstes Metall.

Wuppertaler Zoo: THW hilft bei Suche nach verschüttetem Bergbahnwagen
Foto: Stefan Fries

Zoo. Die Suche nach dem Wagen Nr. 7 der Barmer Bergbahn geht weiter. Und das Technische Hilfswerk (THW) hilft tatkräftig mit. Sehr wahrscheinlich liegt der Wagen auf dem Gelände des Wuppertaler Zoos. Dort wurde die Nr. 7, wie Zeitzeugen berichten, nach dem Ende der Bergbahn 1959 aufgestellt. Doch schon wenige Jahre später wurde sie unter einem künstlichen Hang begraben, auf dem die Zoo-Gaststätte „Waldschänke“ errichtet wurde. Initiator der Suche ist der Verein Barmer Bergbahn, der sich für einen Neubau der Zahnradbahn einsetzt. „Wenn man da etwas findet, kann man den kompletten Wagen rekonstruieren“, sagt Vereinsmitglied Jürgen Eidam.

Im Auftrag des Vereins untersuchte das Bonner Institut „geoFact“ die mutmaßliche Fundstelle und kam zu dem Ergebnis, „dass sich hier ein Objekt in der Größe des gesuchten Wagenkastens im Untergrund befindet“. Nach Rücksprache mit dem Technischen Hilfswerk schlug der Verein der Stadt und dem Zoo eine Probebohrung vor. Am Samstag, 28. April, fuhren THW-Wagen auf dem ehemaligen „Waldschänke“-Grundstück vor, das zurzeit als Futterlager dient. Beladen waren sie mit zwei Bohrgeräten und einer Spezialkamera zur Erforschung des Bodens. Für die Suchaktion hatte sich der THW-Ortsverband Wuppertal mit der Regionalstelle Bochum zusammengetan. Die Leitung hatte Anne Kathrin Balder, Archäologin und Mitglied der Regionalstelle. „Wir werden an vier strategisch günstigen Orten bohren“, erklärte sie und zeigte auf den Plänen von „geoFact“ die Stellen, wo am ehesten Fremdkörper zu finden seien. „Mit Sprühpunkten haben wir die bereits vor zwei Wochen markiert.“

„Probebohrung“ mag harmlos klingen — die 17 Männer und Frauen brauchten die komplette Schutzkleidung: Helme und Brillen, Hörschutz und Handschuhe. Die Öffnung der Asphaltdecke mit einem so genannten „Kernbohrgerät“ war kein Thema. Die Fortsetzung war nicht so leicht. Eigentlich kann man mit einem Erdbohrgerät bis fünf Meter in die Tiefe vordringen. Es lässt sich durch Aufsätze immer weiter verlängern. Der Boden unter dem Asphalt erwies sich jedoch als ungewöhnlich dicht. So ging es beim ersten und auch beim zweiten Bohrloch nicht tiefer als 1,70 Meter. „Das ist Ziegelschutt, da frisst der Bohrer sich fest“, kommentierte Balder, die den Aushub zwischendurch prüfend in die Hand nahm. Schrott oder Rostreste hätten Hinweise auf den eisernen Untersatz des Bergbahnwagens geben können, waren aber nicht vorhanden.

Auch der dritte Versuch brachte keine weiteren Erkenntnisse. Spannend wurde es erst wieder, als das vierte und letzte Loch geöffnet wurde. Diesmal drang der Bohrer leichter ins Erdreich ein. Bei einer Tiefe von drei Metern beschloss das Team, die Kamera hinabzusenken. Per Zoom ließen sich selbst winzige Details deutlich erkennen, und tatsächlich zeigten sich auf dem Display die Umrisse eines Metallträgers. Große Zufriedenheit beim THW-Team und den Mitgliedern des Vereins, die die Probebohrung beobachtet hatten. „Wir sind auf dem langen Weg ein Stück weiter“, meinte Jürgen Eidam. Eine weitere Untersuchung des Bodens werde allerdings nötig sein, um wirklich sicher zu sein.

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