Wuppertaler Zoo-Säle: Stadt hat die Räumungsklage eingereicht

Seit Jahren beschäftigt der Streit zwischen Stadt und Pächter die Gerichte. Und der geht nach der Kündigung weiter.

Wuppertal. Ist die Stadt noch Herr im eigenen Haus? Zumindest was die Bewirtschaftung der Zoo-Säle angeht, kommen zum Jahresbeginn Zweifel auf. Schließlich hatte die Stadt dem Pächter der Zoosäle zum Ende des Jahres 2011 gekündigt. Doch die BZ Objektbetriebsgesellschaft mbH & Co KG (BZ OB KG) hält die gastronomischen Einrichtungen weiter in Betrieb. Darauf reagierte die Stadt inzwischen mit einer Räumungsklage.

Nach Auskunft von Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Kessler hat die Stadt die einjährige Kündigungsfrist eingehalten, und bei der Zustellung der Kündigung „alle Möglichkeiten der postalischen Zustellung ausgeschöpft“. Das sieht Randolf Wördemann, Geschäftsführer der BZ OB KG, ganz anders. „Diese Kündigung wurde nicht gegen Empfangsquittung, nicht per Telefax und nicht per Einschreiben zugestellt — stattdessen hat ein nachlässiger Postbeamter den Brief in einen alten, unbeschrifteten Briefkasten eingeworfen, der seit 2003 nicht mehr genutzt wird“, sagt Wördemann.

Dass Stadt und Pächter verschiedener Meinung sind, ist nicht neu. 2007 zahlte die Stadt 500 000 Euro an die BZ OB KG, um noch höheren Schadenersatzforderungen zu entgehen. Vorangegangen war ein jahrelanger Streit um die Zoofestsäle, die 2004 von der Bauaufsicht geschlossen worden waren. Per Erlass sollte der Pächter die Zoo-Gaststätte ebenfalls schließen, wogegen er klagte und gewann. Seit März 2005 sind die Festsäle geschlossen, aber die Gaststätte wieder geöffnet.

Die Vergangenheit steht aktuell der Zukunft im Weg, denn die Stadt will in diesem Jahr die Außengastronomie im Zoo in Schwung bringen. Dafür wird ein neuer Pächter gesucht, der das geplante Selbstbedienungsrestaurant mit Biergarten oberhalb der Arena am Kinderspielplatz betreiben soll. Auch für den Kiosk am Blumenrondell des Musikpavillons wird ein Pächter gesucht. „Diese Pläne lassen sich aber nur realisieren, wenn die Bezirksregierung grünes Licht gibt. Die Aussichten sind gut“, sagt Ulrike Schmidt-Kessler. Eine öffentliche Ausschreibung sei für die Pächtersuche nicht erforderlich.

Das verwundert Wördemann. Die BZ OB KG biete der Stadt eine Million Euro, damit der Umzug des Fuhlrott-Museums in die Zoo-Säle doch noch realisiert werden könne. Die Kosten dafür wurden 2007 insgesamt mit rund 7 Millionen Euro beziffert.

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