Wuppertaler Tafel will Obachlosen wieder warmes Essen bringen

Der Fall schlägt im Netz hohe Wellen: Die Wuppertaler Tafel stoppte die Auslieferung warmer Mahlzeiten an Bedürftige. Der Grund stand in einem Schreiben der Lebensmittelüberwachung im September.

Wuppertaler Tafel will Obachlosen wieder warmes Essen bringen
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal.Seit Anfang der Woche liefert die Wuppertaler Tafel kein warmes Essen mehr an Obdachlose und Einrichtungen für Kinder aus. Die Empörung darüber war groß - vor allem in den sozialen Netzwerken. Betroffen vom Auslieferstopp sind unter anderem der Kinderschutzbund an der Schloßbleiche in Elberfeld oder auch der Hof Hipkendahl in Cronenberg. Schuld daran ist eine EU-Richtlinie, auf die das Bergische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (BVLA) die Tafel in einem Schreiben Ende September hingewiesen hatte. Denn gibt es nicht nur viele Regelungen zu Hygiene und Dokumentationspflicht. Im Falle der Tafel ist es so, dass sich die Einrichtung nicht an die gesetzlichen Bestimmungen zur Menge der ausgegebenen Mahlzeiten hielt.

"Da geht es um die so genannte ein-Drittel-Regel", erklärt Wolfgang Nielsen, Erster Vorsitzender der Wuppertaler Tafel, auf WZ-Nachfrage. Diese Regelung besagt, dass von 1000 zubereiteten warmen Mahlzeiten maximal 333 "außer Haus" gehen dürften. "Wir wollen aber unsere Klienten auf der Platte zeitnah wieder beliefern", versichert Nielsen und verweist auf ein geplantes Gespräch mit der entsprechenden Behörde, nach welchem seine ehrenamtlichen Mitstreiter und er hoffen, zumindest bedürftige Menschen, die auf der Straße leben, wieder mit einer warmen Mahlzeit versorgen zu können.

Die Stadt Solingen, in der das BVLA seinen Sitz hat, bestätigt, dass die zuständige Behörde "in einem permanenten Austausch" mit der Wuppertaler Tafel sei. "Es besteht absoluter Konsens, dass Einrichtungen wie die Wuppertaler Tafel für wichtig erachtet werden", sagte eine Sprecherin. Einer baldigen Wiederaufnahme der Essenauslieferungen steht aus Sicht der Stadt nichts entgegen. Solange die Menge der ausgelieferten warmen Mahlzeiten in der Relation dem gesetzlichen Rahmen entsprechen. An einem entsprechenden Konzept, erklärt Wolfgang Nielsen, arbeite die Tafel unter Hochdruck.

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