Wuppertal-Krimi: Auf bittere Rache folgt bittere Wahrheit

Petra Pallandt legt zweiten Krimi vor: Es geht um eine aktuelle und eine frühere Entführung in Wuppertal.

Wuppertal-Krimi: Auf bittere Rache folgt bittere Wahrheit
Foto: Pallandt

Wuppertal. Leonie, 17-jährige Musterschülerin und Tochter eines reichen Wuppertaler Industriellen, ist verschwunden. Weder gibt es Lösegeldforderungen noch ein Bekennerschreiben, weder einen Abschiedsbrief noch eine Leiche, die den Verbleib des Mädchens klären könnten. Ausgangssituation spannender und überraschend verlaufender Ermittlungen zwischen Wahrheit und Rache. „Bittere Wahrheit“ ist das zweite Buch der Wuppertaler Autorin Petra Pallandt. Im Gespräch mit der WZ erzählt die 51-jährige Mutter von drei Kindern und Psychotherapeutin mit eigener Praxis, wie sie zum Schreiben kam, was sie an Krimis liebt und ob es auch einen dritten Teil gibt.

Ihr erstes Buch heißt „Bittere Rache“, ihr zweites „Bittere Wahrheit“ — ist die Ähnlichkeit der Titel bezweckt?

Petra Pallandt: Ja - denn sie erlaubt eine Art der Wiedererkennung und passt gut zur Geschichte.

Wie kamen Sie auf das Thema Ihres zweiten Buches?

Pallandt: Ursprünglich hatte ich eine andere Geschichte an den Verlag geschickt. Daraus habe ich aber — nach dem Vorschlag des Lektors — zwei gemacht. Das heißt, der dritte Krimi ist auch schon fast fertig. Inhaltlich geht es im zweiten Krimi um eine aktuelle und um eine frühere Entführung.

Dem Krimi ist der Spruch „Rache macht ein kleines Recht zu großem Unrecht“ vorangestellt.

Pallandt: Weil das gut zur Geschichte passt, bei der genau das passiert.

Warum spielen Ihre Krimis in Wuppertal?

Pallandt: Weil ich hier lebe, mich auskenne, und deshalb weiß, wovon ich rede.

Wie gehen Sie beim Schreiben vor?

Pallandt: Ich gehe in mich, denke nach, warte auf Ideen, die aus mir herauskommen. Beim Schreiben beginne ich mit dem Anfang, der aus einer rätselhaften Situation besteht, und dem Ende, das die Auflösung bringt. Danach kommt die Mitte dran. Ich lege Spuren, die ins Nichts führen, stelle Hypothesen auf. Wenn Themen angesprochen werden, bei denen ich mich nicht so gut auskenne, recherchiere ich. Etwa wenn es um Sprengstoff oder allgemeine Polizeiarbeit geht wie im ersten Band oder um Satanismus, der im dritten Band eine Rolle spielen wird. Den Text schreibe ich erstmal runter — das dauert bei 300 Seiten etwa drei, vier Monate. Danach überarbeite ich ihn, um logische und Sprach-Fehler zu korrigieren. Insgesamt komme ich auf etwa sechs Monate.

Warum schreiben Sie Krimis und welche Art Krimi favorisieren Sie?

Pallandt: Krimis machen mir einfach Spaß, beim Schreiben und beim Lesen. Ich mag weniger die spektakulären, actionreichen Thriller, sondern mehr die psychologisch aufgebauten Storys, die menschliche Abgründe aufzeigen. Ich lege gerne Spuren, mache Andeutungen. Dabei will ich unterhalten, nicht moralisieren. Ich interessiere mich für Menschen. Als Psychotherapeutin weiß ich außerdem, wie man Menschen beobachtet. Ansonsten spielt mein Beruf aber keine Rolle beim Schreiben.

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Pallandt: Ich wollte nach einer Familienphase wieder Neues lernen. Das Schreiben hat mich schon immer gereizt. In einem Fernkurs über drei Jahre und einem speziellen Coaching habe ich es dann gelernt. Wenn ich schreibe, entsteht immer derselbe Stil, der lebhaft ist, viele Dialoge enthält. Seitenlange Beschreibungen liegen mir nicht.

Haben Sie Vorbilder unter den Krimiautoren?

Pallandt: Nein, ich lese viele Bücher, nicht nur Krimis. Ich finde viele Autoren gut, da sticht keiner hervor.

Wie geht die Familie damit um, dass Sie Autorin sind?

Pallandt: Das Leben der Kinder wird davon kaum berührt. Mein Mann findet es ganz nett.

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