Wuppertal 2025: Alles öffentlich, jeder Vorschlag wird beantwortet

Die Stadtentwicklung soll neue Leitlinien — und neue Projekte erhalten. Die Ideen dazu können nun eingereicht werden.

Wuppertal. Ab Montag, 24. Juli, können die Wuppertaler ihre Ideen für den Strategieprozess „Wuppertal 2025“ einbringen. Und dieser Prozess wird sich offenbar in aller Öffentlichkeit abspielen. Kämmerer Johannes Slawig begründet das unter anderem so: „Der eine oder andere hat vielleicht Zweifel, ob wir das alles richtig machen.“ Deshalb gebe es nur ein Mittel, das Gegenteil zu demonstrieren. Und das sei Transparenz.

Slawig und Jung erklärten am Donnerstag noch einmal, dass es sich bei dem zuletzt häufig gescholtenen Satz „Wuppertal — macht was anders“ lediglich um ein Motto für diesen Strategieprozess und nicht etwa um einen Image-Spruch handelt.

Und sie setzen noch einen drauf und versprechen: „Jeder Vorschlag hat das Recht auf eine Prüfung. Jeder Vorschlag erhält eine qualifizierte Antwort.“ K.o.-Kriterien gebe es nicht. Gleichwohl sollten die Vorschläge natürlich schon eine realistische Chance auf eine Umsetzung haben.

Uni-Rektor Lambert T. Koch, einer der Initiatoren des Prozesses, sieht vor allem die Chance, die Lebensqualität und die Attraktivität Wuppertals zu erhöhen. Und diese Attraktivität können dann auch junge Menschen von außerhalb anziehen. Koch: Dafür brauchen wir Mut und Entschlossenheit. Und dieser Prozess ist eine riesige Chance. So viele Chancen werden wir nicht haben“, mahnt er und zeigt deswegen auch wenig Verständnis für frühes Genörgel.

Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut sieht den Strategieprozess in der historischen Perspektive. Schließlich seien aus Wuppertal mit zum Beispiel Schwebebahn, Bayer oder eben auch dem Wuppertal Institut immer wieder besondere Dinge erwachsen. Es sei wichtig, diese grundlegende Dimension zu sehen und das Potenzial zu erkennen.

Für den Prozess selbst haben sich bereits vier Arbeitsgruppen (siehe Kasten rechts) mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten gebildet. Ideen kommen nicht nur aus diesen Gruppen, daneben diskutieren die Teilnehmer die Vorschläge der Bürger. Zusätzlich werden die Ideen ins Internet gestellt.

Jede Gruppe wird einige besonders gute Projekte benennen. Bei der Auswahl geht es letztlich nicht um Proporz. So mag es auch sein, dass aus einer Gruppe nur zwei, aus einer anderen aber vier Projekt umgesetzt werden. Und, so Martin Bang von Wuppertal Marketing: Auch Ideen, die sich in diesem Zug nicht unmittelbar realisieren lassen, sollen nicht verloren gehen.

Der Strategieprozess kostet zunächst gut 200.000 Euro, getragen von Sparkasse, WSW und Stadt. Zuständig ist die Düsseldorfer Agentur Scholz & Friends. Die Stadt hat sich bewusst für eine Agentur und damit einen Blick von außen entschieden.

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