Wupper: Renaturierung soll bis 2025 abgeschlossen sein

Beim Symposium in der Stadthalle ging es um die Entwicklung des Flusses.

Wupper: Renaturierung soll bis 2025 abgeschlossen sein
Foto: Andreas Fischer

Die Wupper ist auf einem guten Weg und soll im Stadtgebiet Wuppertal bis 2025 komplett renaturiert werden. Zu diesem Fazit kommen die Experten aus der Wasserwirtschaft, die sich am 6. und 7. Juni in der Stadthalle zum 21. Symposium Flussgebietsmanagement treffen. 27 Prozent der Wupper und ihrer Nebenbäche sind gemessen an der EU-Wasserrahmenrichtlinie in einem guten Zustand. Damit liegt der Fluss deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 8 Prozent mit Gewässern im guten Zustand.

„Wir haben eine Zunahme von Wanderfischen, die zurückkehren und die die veränderten Gewässerstrukturen offenkundig annehmen“, sagt Georg Wulf, Vorstandsvorsitzender des Wupperverbands. Grund dafür ist die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die seit 2009 an der Wupper erfolgt. Um ein Gewässer gemäß dieser Richtlinie als „im guten Zustand“ einzustufen, ist nicht mehr nur die Sauberkeit des Flusses ausschlaggebend — auch Komponenten wie die Beschaffenheit von Flussverlauf, Ufer und Aue, das Vorkommen von Fischen, Kleinlebewesen, Pflanzen und Algen spielen mit in die Bewertung. Bis 2030 sollen die restlichen rund 70 Prozent der Wupper in einem guten Zustand gemessen an der Richtlinie sein. Dabei steht der komplizierte Teil der Renaturierungsmaßnahmen noch bevor. Denn der untere Bereich der Wupper ist urbaner, dort sind Großstädte wie Solingen oder Leverkusen. Der obere ist ländlich geprägt, was es einfacher macht, einen Fluss natürlich zu gestalten.

Ein großes Projekt aus dem vergangenen Jahr ist das in Kooperation mit Vorwerk im Stadtteil Laaken. Auf einer Strecke von rund 900 Metern wurde dort ein lebendiges und erweitertes Flussbett erschaffen. „Was früher die Kloake war, ist jetzt das, womit man Mitarbeiter locken kann und auch Anwohner erfreuen kann. Es geht nicht nur um das Gewässer und die Tiere darin, sondern auch die Menschen“, betont Jörg Matthes, Hauptdezernent des Dezernats Wasserwirtschaft der Bezirksregierung Düsseldorf. Das Projekt steht kurz vor dem Ende, es muss noch ein Wehr in diesem Bereich entfernt werden.

Das Unwetter der vergangenen Woche war eine große Herausforderung für den Wupperverband und seine Partner, größere Schäden an den Talsperren, Kläranlagen oder den Renaturierungen gab es jedoch nicht. „Das hat uns gezeigt, dass wir uns noch mehr Gedanken über die Vorsorge machen müssen“, betont Wulf.

Der Wupperverband und seine Kooperationspartner planen bereits weiter: In der nächsten Zeit sollen vor allem die Abschnitte im Bereich Döppersberg am Islandufer und an der Pestalozzistraße natürlicher gestaltet werden.

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