WSW erwarten bald neue Schwebebahnen

Nach dem Zwischenfall im Mai: Lieferungen aus Valencia sollen im ersten Quartal 2018 fortgesetzt werden.

WSW erwarten bald neue Schwebebahnen
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke gehen davon aus, dass die Lieferung der in Valencia gefertigten Schwebebahnteile der neuen Modellreihe im ersten Quartal 2018 fortgesetzt werden kann. Nach dem derzeitigen Zeitplan könnte der Austausch der Schwebebahnen im 14-Tage-Rhythmus dann bis zum Herbst 2018 abgeschlossen sein.

Nach einem Zwischenfall auf der Strecke zwischen den Stationen Pestalozzistraße und Westende am 19. Mai war die Lieferung der Bahnen aus Spanien vorläufig gestoppt worden. Im Berufsverkehr war eine der bisher elf neuen Bahnen, die in Betrieb sind, an zwei Stellen in einem Abstand von 21 Metern mit dem Gerüst in Berührung gekommen. Bei dem Kontakt der Bahn 10 wurde der Deckel des Bremszylinders abgerissen, für die Fahrgäste bestand keinerlei Gefahr.

Die Klärung der in der Geschichte der Schwebebahn bisher einzigen spontanen Kollision zwischen einem Fahrzeug und dem Fahrgerüst steht noch aus. „Fest steht, dass es mit dem Austausch eines einzelnen Bauteils nicht getan sein wird. Es handelt sich um ein komplexeres Problem“, sagt Elmar Thyen, Leiter der Konzernkommunikation.

Zur Ermittlung des Hergangs sei das Drehgestell der beschädigten Bahn zur Prüfung durch den Hersteller Kiepe Elektric (vormals Vossloh und Kiepe) zurück nach Valencia geschickt worden. Außerdem wurden ein Materialprüfungsunternehmen in Dresden und der Tüv zur Begutachtung eingeschaltet.

Erst wenn alle 31 Wagen der neuen Generation in Wuppertal im Einsatz sind, werden die WSW das Betriebssystem der Schwebebahn auf eine höhere Leistung umstellen können. Die neuen Bahnen sind für Tempo 60 ausgelegt, das macht einen Zwei-Minutentakt möglich. Der Kaiserwagen soll an das neue System angepasst werden, während die Wagen der 1970er Baureihe Stück für Stück ausgemustert werden.

„Zurzeit sind alle elf der neuen Bahnen im Einsatz. Der Zeitverlust auf der gesamten Strecke von Vohwinkel nach Oberbarmen und zurück beläuft sich aktuell auf insgesamt vier Minuten“, erklärt Elmar Thyen. Daher bestehe keine Notwendigkeit, sich bei der Suche nach den Gründen für den Zwischenfall am 19. Mai unter Zeitdruck zu setzen.

Gerüchte, es seien neue Schwebebahnen wegen beschädigter Radreifen außer Betrieb genommen worden, weist Thyen zurück. „Die Radreifen werden regelmäßig geprüft und nach einem Jahr ausgetauscht, denn der Verschleiß ist groß. Die ersten der neuen Bahnen haben bereits 70 000 bis 80 000 Kilometer zurückgelegt“, so Thyen. Die neuen Bahnen beschleunigten schneller und bremsten stärker. „Es ist wie mit neuen Schuhen. Die Schwebebahnen müssen erst einmal eingefahren werden“, so der WSW-Sprecher.

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