WSV: Banges Warten auf die Sanitäter

Anzeige erstattet: Hilfe für verletzten Spieler kam sehr spät.

Mit einem dreistelligen Aufgebot stellte sich die Polizei auf das Regionalligaspiel des Wuppertaler SV gegen den KFC Uerdingen am Samstag im Stadion am Zoo ein. Unter den rivalisierenden Fans blieb es zwar ruhig, aber ein Zwischenfall auf dem Platz wird die Polizei noch länger beschäftigen. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt wegen unterlassener Hilfeleistung erstattet. „Die Kripo ermittelt jetzt“, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand.

In einem Zweikampf hatte sich der Uerdinger Christian Müller schwer am Kopf verletzt und zwischenzeitlich das Bewusstsein verloren. Das Entsetzen unter den Zuschauern war groß, denn an den Reaktionen von Betreuern und Spielern war zu erkennen, dass schnelle Hilfe dringend benötigt wurde. Doch die blieb zunächst aus, denn es dauerte knapp zehn Minuten, bis der Verletzte ins Krankenhaus transportiert wurde.

Der WSV wünschte Christian Müller gute Besserung und übt Kritik an den Rettungsdiensten. In einer Erklärung des WSV heißt es: „Darüber hinaus haben wir mit großem Unverständnis gesehen, dass die erforderliche Trage nicht von den bereitstehenden Sanitätern, sondern von Mitarbeitern des WSV auf das Spielfeld gebracht werden musste. Auch dass der Notarzt erst mit großer Verspätung bei dem Verletzten war, obwohl mehrere Mitarbeiter des WSV auf die dringende Notwendigkeit seiner Anwesenheit bei Christian Müller hingewiesen haben, ist für uns völlig unverständlich.“ Der WSV habe rechtzeitig alle notwendigen Einsatzkräfte bestellt und sie seien auch vor Ort gewesen. Dass sie nicht umgehend eingegriffen haben, müsse lückenlos aufgeklärt werden. Müller erlitt einen Nasenbeinbruch und eine Gehirnerschütterung, konnte am Sonntag aber wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Eine Beobachtung der WZ: Nach dem Spiel parkten vor dem Tribüneneingang insgesamt sieben Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter Samariter Bundes und der Johanniter. gh/ab

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