Warum der Strom in Wuppertal teurer wird

Die WSW sorgen sich angesichts der jetzt anstehenden Kostenerhöhung um die Akzeptanz der erneuerbaren Energien.

Wuppertal. Das ist keine einfache Argumentation und nicht so ohne weiteres zu vermitteln. Deswegen liegt den Briefen an die WSW-Kunden auch ein längeres Erklärungsschreiben bei. Denn obwohl der Strom auf den Märkten derzeit wieder günstiger zu beschaffen ist, werden die Strompreise für WSW-Kunden mit Beginn des neuen Jahres um durchschnittlich neun Prozent steigen. Die Stadtwerke begründen das vor allem mit einer Erhöhung der Erneuerbare-Energien-Gesetz-Abgabe von 2,047 auf 3,53 Cent/Kilowattstunde. Und darauf haben die WSW keinen Einfluss. Rund 80 Prozent der anstehenden Preissteigerung macht das laut WSW aus.

Der Rest geht vor allem auf die hohen Beschaffungskosten zurück. Denn die WSW kaufen den Strom etwa 36 Monate im Vorfeld ein. In den vergangenen Monaten jedoch ist der Strompreis mit Auftreten der Wirtschaftskrise gesunken. Eventueller positiver Effekt: Wenn diese Entwicklung weiter Bestand hat, könnte der Strompreis ab dem Jahr 2013 wieder sinken, so Uwe Selberg, Leiter Markt und Handel bei den WSW.

Mit der Erhöhung der EEG-Abgabe beträgt der Anteil staatlicher Abgaben (wie Strom- und Umsatzsteuer sowie Konzessionsabgabe) am Strompreis inzwischen mehr als 45 Prozent. "Das ist schon so ähnlich wie an der Tankstelle", erklärt Selberg.

Norbert Hüttenhölscher, Leiter neue Energiekonzepte, und entschiedener Befürworter des EEG, macht sich deshalb bereits Sorgen, die Akzeptanz für die erneuerbaren Energien könne sinken. Denn langsam werde überall klar, dass das etwas kostet.

Er hofft zudem auf einen neuen Zuschnitt. So solle die Photovoltaik eher in Südeuropa und Nordafrika zum Zug kommen. Denn hierzulande sei sie angesichts des geringen Anteils an der regenerativen Energie ziemlich kostspielig.

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