Überschuldung: Wuppertaler sind nicht mehr das Schlusslicht

Creditreform: Die Quote der betroffenen Menschen ist leicht gesunken. Betroffen sind 17,8 Prozent der Volljährigen.

Wuppertal. Von Überschuldung ist die Rede, wenn die Einnahmen nicht mehr ausreichen, um die Ausgaben zu bezahlen - und sich an dieser Sitation auch absehbar nichts ändert. Die volljährigen Wuppertaler haben dabei im von der Creditreform vorgelegten Schuldneratlas stets einen Negativ-Spitzenposition inne.

Doch Wuppertal entwickelt sich offenbar gegen den Trend. Zwar ist die Überschuldung an sich in Wuppertal im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen. Doch damit gehört Wuppertal bundesweit zu nur drei Kreisen und kreisfreien Städten mit hoher Schuldnerquote, in denen die Überschuldung abnimmt. Ansonsten gilt eher die Regel, wonach die Schuldnerquote in schuldnerarmen Gebieten sinkt und in sich schuldnerstarken Regionen weiter erhöht. Zum Vergleich: In Neumünster und Gelsenkirchen wuchs die Schuldnerquote um rund 0,9 Prozent deutlich.

Einen Quantensprung stellt der positive Trend in Wuppertal allerdings wahrlich nicht dar. Wuppertal gibt nun lediglich die rote Laterne ab und landet auf dem 411. und damit vorletztem Rang. Bei einer Schuldnerquote von 17,8 Prozent ist damit in Wuppertal weiterhin fast jeder fünfte Volljährige überschuldet.

Nach Angaben von Jean Christenat von der hiesigen Creditreform gibt es in Wuppertal sogar Stadtteile, in denen jeder vierte Einwohner quasi als pleite zu betrachten ist. Und tatsächlich sind es noch mehr, da die Studie nur Volljährige berücksichtigt. Volljährig sind in Wuppertal gut 252.000 von knapp 350.000 Einwohnern. Daraus folgt, dass gerade gerade Jugendliche und Kinder die eigentlich Betroffenen sein dürften.

In Wuppertal gab es zudem bis zum Stichtag 30. September insgesamt 596 Verbraucherinsolvenzen. Bis zum Jahresende werden das etwa 795 Verbraucherinsolvenzen sein. Im Vergleich zum Jahresende 2009 entspricht das einem Rückgang von etwas mehr als drei Prozent.

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