Maut und Umweltzonen setzen Transport-Firmen unter Druck

Die IHK fordert mehr Geld für Straßen.

Wuppertal. Geht es um Standortfragen, so brennt den Unternehmen stets das Thema Verkehr besonders unter den Nägeln. Wichtiger sind nur qualifizierte Mitarbeiter und Gebäude. Gerade das Bergische als Logistikstandort mit vielen tausend zugelassenen Lkw allein in Wuppertal ist daher zurzeit wegen der Einrichtung der Umweltzonen und der Erhöhung der Maut besonders betroffen.

Kein Wunder also, dass die IHK jetzt unter dem Motto "Wachstum braucht Mobilität" einen Leitfaden herausgibt, in dem die wichtigsten Anliegen der Wirtschaft formuliert sind. Da geht es natürlich um den Ausbau der Straßen wie der Wuppertaler Südtangente, um die nach wie vor schwierige Anbindung Solingens an die Autobahn und die Südumgehung Remscheid-Lennep.

Richtig deutlich wird der Unmut der Unternehmer aber wegen der Kostensteigerungen, wie Michael Wenge und Thomas Wängler von der IHK berichten. Dabei müsse sich die Politik endlich von der Illusion verabschieden, dass die Güter verstärkt auf der Schiene zu transportieren seien. "Deshalb muss mehr Geld in die Straßen fließen", so Wängler, der nicht erkennen kann, dass Einnahmen aus der Maut für einen Ausbau der Straßen verwendet werden.

In ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Zeiten steigen laut IHK die Mautgebühren nun um bis zu fast 90 Prozent. Selbst in der umweltfreundlichsten Variante geht es immer noch um eine 40-prozentige Kosten-Steigerung.

Und die Umweltzonen? "Allein in Wuppertal werden 10000 Fahrzeuge ab Februar Fahrverbote erhalten", heißt es. Darunter sind 25 Prozent aller gemeldeten Lkw. Bei einer weiteren Verschärfung der Kriterien dürfte in Wuppertal jeder zweite Lkw nicht mehr fahren.

Neue Wagen anschaffen? Das können die allermeisten Unternehmen nicht leisten, stellt Wängler klar. Nach bisheriger Auswertung der Konjunkturumfrage geht es daher nicht nur allgemein "knallhart runter", sondern im Verkehrsgewerbe besonders verschärft. Wängler sieht viele Hinweise auf Lkw-Stilllegungen in der Branche.

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