Grundstücksmarkt: Die kleineren Wohnungen verlieren

Ausländische Investoren sind nicht mehr so aktiv, der Geldumsatz ging um 30 Prozent zurück.

Wuppertal. Die Rekordumsätze aus dem Jahr 2007 sind Vergangenheit. Im vergangenen Jahr kehrte die Normalität auf den Wuppertaler Immobilienmarkt zurück. Damit sank der Umsatz bei einem Minus von 30 Prozent auf 569 Millionen Euro - und auf das Niveau des Jahres 2006. Um 6 Prozent auf 3310 ist dabei auch die Zahl der Kaufverträge zurückgegangen. Einen echten Einbruch aufgrund der Finanzkrise gab es also nicht, so der Gutachterausschuss für Grundstückswerte.

Allerdings ist den Umsätzen deutlich anzusehen, dass die vor der Finanzkrise noch sehr aktiven vor allem skandinavischen Investoren nun nicht mehr auf Häusersuche sind. Den durchschnittlichen Preisen für Immobilien auf Wuppertaler Stadtgebiet hat das aber nicht geschadet. So sind zum Beispiel größere Eigentumswohnungen sogar häufiger gekauft worden. Neu kosten 100 Quadratmeter rund 207.000 Euro. Ältere Eigentumswohnungen mit weniger als 90 Quadratmetern Platz hingegen haben bis zu 5 Prozent an Wert verloren.

Diesen Trend zu neueren Gebäuden gibt es auch bei Reihenhäusern und Dippelhaushälften. So stieg der Wert eines bis zu zehn Jahre alten Reihenhauses um rund 4 Prozent, während 30 bis 40 Jahre alte Häuser etwa 2 Prozent an Wert verloren.

Eine ungewöhnliche Beobachtung aus dem vergangenen Jahr: Der sonst im Dezember übliche deutliche Anstieg von Käufen blieb diesmal aus. Stattdessen ging die Kurve bereits ab Sommer langsam aber stetig nach oben. Eine mögliche Erklärung: Private Investoren setzten angesichts der sich abzeichnenden Finanzkrise wieder verstärkt auf Immobilien. Ohnehin erledigten diese Privat-Investoren nach dem weitgehenden Rückzug institutioneller ausländischer Gruppen wieder zwei Drittel der Käufe.

Verschlechtert haben sich die sogenannten Ertragsfaktoren: Für die Berechnung des Wertes eines Mehrfamilienhaus gilt nun die Faustregel Jahresmiete x 10,4. Im Vorjahr durfte noch x 10,8 gerechnet werden. Zum Vergleich: In Düsseldorf ist vom Faktor 14 die Rede.

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