Labor Bayer: Vom Wirkstoff zur Tablette

Bayer HealthCare hat sein neues Laborgebäude auf dem Werksgelände an der Wupper in Betrieb genommen.

Labor: Bayer: Vom Wirkstoff zur Tablette
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. 60 Millionen Euro hat Bayer in den Bau eines Laborgebäudes für die Chemische und Pharmazeutische Entwicklung investiert. Gestern wurde die Einweihung des Gebäudes 132 gefeiert, das sich an einer Stelle im Werk an der Wupper befindet, wo zwei Produktionsbetriebe lange leer standen. Es ist 32 Meter hoch und hat eine Nutzfläche von 7 000 Quadratmetern. Ein spezielles Lüftungssystem ermöglicht einen fünffachen Luftwechsel pro Stunde. Schleusen am Eingang der Labore sorgen dafür, dass Wirkstoffe rein bleiben und die Mitarbeiter ein ideales Raumklima vorfinden.

Die neuen Labore sind nur ein Beispiel für die Veränderungen am Standort Wuppertal. Rund 300 Millionen Euro investiert Bayer seit 2012 und schafft mehr als 600 zusätzliche Arbeitsplätze. Klaus Jelich, Standortleiter Bayer HealthCare, sprach gestern von einer Musterbaustelle. Der Neubau sei im Zeit- und Kostenrahmen geblieben und ein weiterer großer Schritt zur Transformation des Werkes. „Zwei Jahre sind seit Baubeginn vergangen, die meisten Mitarbeiter bereits eingezogen.“ Hausherr Olaf Queckenberg, der die Einweihungsfeier moderierte, nannte Jelich als die treibende Kraft des Projekts.

In dem fünfstöckigen Gebäude werden unter einem Dach medizinische Wirkstoffe und pharmazeutische Formulierungen entwickelt. Eine sogenannte Formulierung kann zum Beispiel eine Tablette sein, die den Wirkstoff in einer exakten und verlässlichen Dosierung enthält und diesen Wirkstoff in einem gewünschten Zeitraum im Körper des Patienten zur Wirkung bringt. Einige Tabletten lösen sich sofort auf, andere verteilen sich über einen ganzen Tag im Körper.

In Wuppertal sind Forschung, Entwicklung und Produktion eng miteinander verzahnt. Am Ende steht das fertige Produkt, die lackierte und auf Wunsch farbige Tablette, die nicht zerbröselt, sondern im gewünschten Zeitrahmen haltbar bleibt.

„Wuppertal ist der Standort, wo wir die meisten Indikationen angehen“, sagte Andreas Busch, Leiter von Bayer HealthCare Global Drug Discovery. Die Strategie „aufbauen statt abreißen“ sei aufgegangen. „Das bringt am Ende die Medikamente, es bringt die Sicherheit der Arbeitsplätze und das Wachstum am Standort“, sagte Andreas Busch.

Die Bedeutung der Entwicklung des Pharmabereichs in NRW mit einem Gesamtumsatz von fünf Milliarden Euro hob Staatssekretär Günther Horetzky hervor, der die Hoffnung aussprach, dass Bayer in Wuppertal nicht nur in Medikamente, sondern auch in die Stadt investiere.

Davon ist Oberbürgermeister Peter Jung überzeugt, der nicht nur wegen der 90 neuen Arbeitsplätze im Laborgebäude 132, sondern auch wegen der weiteren Baustellen auf dem Bayer-Werk sehr zuversichtlich ist. Bei einem Rundgang durch das gerade erst fertiggestellte Gebäude wies Jung auf die Gesamtinvestitionen von Bayer in den Standort Wuppertal hin. In den kommenden Jahren wird es weitere Einweihungsfeiern auf dem Werksgelände geben, wo die Firmengeschichte einst begann.

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