Wirbel um Wuppertaler Landtagsabgeordnete der Linken

Die Wuppertaler Schule, an der Gunhild Böth unterrichtete, distanziert sich von ihr.

Wuppertal. Das Wuppertaler Ganztagsgymnasium Johannes Rau geht auf Distanz zu ihrerLehrerin Gunhild Böth. Die Pädagogin mit den Fächerschwerpunkten Politikund Sozialwissenschaften ist Mitglied der neuen Fraktion der Linken imDüsseldorfer Landtag. Für Aufsehen hatte sie gesorgt, als mehrere Medien siemit den Worten zitierten, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Das Fasszum Überlaufen brachte schließlich eine TV-Sendung, in der die Schulegenannt worden war und die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft betonthabe, sie habe keine Lust ihre Kinder von Gunhild Böth unterrichten zulassen.

Am Johannes-Rau-Gymnasium löste dies heftige Diskussionen aus. Heuteergriffen Schulleiter Werner Schlesinger und Hans-Ulrich Hochfeld für denLehrerrat die Flucht nach vorne. In einem Schreiben an die WZ heißt es, mandistanziere sich von den Äußerungen der "Kollegin Böth". Es handele sich umdie private Meinung einer Kandidatin der Linken für den Landtag, die keinenUnterricht mehr an "unserem Gymnasium" erteile.

Ein Rauswurf ist das nicht,denn die Beamtin Böth kann nur von ihrem Arbeitgeber, der Bezirksregierung,aus dem Dienst entlassen werden. Doch dem scheint nicht der Sinn danach zustehen. Laut Böth habe ihr Regierungspräsident Jürgen Büssow zum Wahlsieggratuliert und viel Erfolg bei der Mandatsausübung gewünscht.Gunhild Böth wurde nach eigenen Angaben 1978 - zur Hochzeit des Radikalenerlasses - aus der SPD ausgeschlossen, nachdem sie sich derBürgerinitiative gegen Berufsverbote angeschlossen hatte. Zu der Reaktionder Schulleitung wollte sich die Linken-Abgeordnete nicht äußern.

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