„Wir zeigen, was Sprockhövel zu bieten hat“

Nach frostigem Beginn sorgt die Sonne doch noch für strahlende Gesichter beim Bauern und Frühlingsmarkt.

„Wir zeigen, was Sprockhövel zu bieten hat“
Foto: Gerhard Bartsch

Niedersprockhövel. Gestern um 10 Uhr fegte der scharfe Ostwind noch Schneeböen vor sich her, und um 11 Uhr, als die ersten Stände des Bauern- und Frühlingsmarktes in Niedersprockhövel auf der Hauptstraße öffneten, da wäre es selbst für einen Weihnachtsmarkt noch zu frostig gewesen. Doch dann in den Mittagsstunden lugte die Sonne hervor und entfaltete ihre allerdings kalte Pracht. Mit ihren Strahlen kamen auch die Menschen nach draußen und flanierten dick vermummt über die Einkaufsstraße, die sich von 13 bis 18 Uhr als verkaufsoffener Sonntag präsentierte.

„Man darf sich von so einem Tag keine Riesenumsätze versprechen“, meinte Helga Schulz, Inhaberin des Buchladens und Schriftführerin der WIS (Wirtschaftliche Interessengemeinschaft Sprockhövel). „Aber es dient dazu, Sprockhövel und seine Geschäfte bekannter zu machen und ist eine wirksame Werbemaßnahme.“ Eine Meinung, die auch Sebastian Spielhagen, der 2. Vorsitzende der WIS vertrat. „Wir zeigen, was Sprockhövel alles zu bieten hat.“

Und das war schon eine Menge, wenngleich viele die Läden nur frequentierten, um sich ein wenig aufzuwärmen. Darauf hatte auch Heidi Hagen von „Pauline- Wohnen und Geschenke“ mit der gestickten Aufforderung „Kommt ins Warme“ abgezielt. Und beim Start up-Unternehmen „Lulus“ Coffee Factory, dessen Inhaber Lucas Kemna seinen Kaffee selbst röstet, gab es keinen freien Platz mehr.

Aber auch draußen gab es mit Apfelglühmost, den der „Geflügelte Hofladen“ anbot, dem „Germanentrunk“ und der Honigmilch von Anton Müller, Glühwein und anderen heißen Getränken Gelegenheit, sich aufzuwärmen.

Müller hatte seine labenden Wärmespender allerdings in eigenen Thermobehältern mitgebracht und machte auf eine kleine Panne aufmerksam. „Der Stromkasten hier ist von der Stadt nicht geöffnet worden. Deshalb haben wir hier keinen Anschluss und ich kann auch keine Honigkerzen ziehen lassen.“

Sebastian Spielhagen hiermit konfrontiert, gab zu: „Das muss in Zukunft besser laufen. Da werden wir Gespräche mit der Stadt Sprockhövel führen. Allerdings war auch geplant, dass sich die Stände vor den Geschäften der Mitglieder der WIS-Initiative platzieren. Die stellen nämlich ihre Stromanschlüsse zur Verfügung.“ Was auch von vielen Ausstellern der heimischen Bauernschaft genutzt wurde, so dass es an den richtigen Stellen neben Crepes natürlich auch Brat- und Bockwurst, Kaffee, Kakao und Punsch gab.

So wurden die Gesichter immer fröhlicher, und Artur Müller hatte auch ein Späßchen auf Lager, als er gefragt wurde, ob er denn ganz sicher sei, dass sein angebotener Lindenblüten-, Tannen- oder Rapshonig auch wirklich von den entsprechenden Pflanzen komme. „Bienen sind Frauen, und Frauen gehorchen mir“, behauptete er im Brustton der Überzeugung.

Überzeugt vom Frühlings- und Bauernmarkt, der Wurst, Brot, Käse, Fisch, Keramik und Holz aus regionaler Produktion erstmals seit Jahren wieder in Niedersprockhövel anbot, war dann auch Sebastian Spielhagen. „Zwar hat es im Vorfeld krankheitsbedingt einige Absagen gegeben, so dass wir mehr Lücken haben als ursprünglich geplant war. Aber, wir haben wieder Menschen in die Innenstadt gelockt und dem Veröden der Innenstädte mit dieser Marketingmaßnahme entgegengewirkt. Wenn es 15 Grad wärmer gewesen wäre, dann hätte es heute mit dem Frühlings- und Bauernmarkt ein richtiges Stadtfest gegeben.“

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