Jugend „Wir sind hier und wir wissen selbst, was wir wollen“

Für ihre Amtszeit haben sich die neuen Jugendräte viel vorgenommen.

Jugend: „Wir sind hier und wir wissen selbst, was wir wollen“
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Gemütliche Sitzecken, entspannte Musik und Getränke zu jugendfreundlichen Preisen — das JiM in der Barmer Innenstadt ist seit seiner Eröffnung im Herbst zu einem beliebten Treffpunkt für Jugendliche geworden. Es ist eines der erfolgreichen Projekte des Wuppertaler Jugendrates. Im November wurde ein neuer gewählt. Auch die 30 neuen Räte haben sich für ihre dreijährige Amtszeit viel vorgenommen.

„Wir sind noch nicht lange im Amt. Als erstes müssen wir herausfinden, welche Projekte zu uns passen“, sagt Karim Oubad. Der 17-Jährige ist einer der neuen Räte. Bei einem ersten gemeinsamen Wochenende hatten die Jugendlichen Zeit sich kennenzulernen und Interessen auszutauschen. „An diesem Wochenende ist das Wort ,Flüchtlinge’ ziemlich oft gefallen“, erinnert sich die 16-jährige Oumaima Merzouk. In diese Richtung wolle der neue Jugendrat sich auf jeden Fall engagieren. Es gebe viele Möglichkeiten, wie sich auch junge Leute für die Geflüchteten einsetzen könnten.

Das Angebot für Jugendliche müsse noch bekannter, finden die Jugendräte. „Wir merken immer wieder, dass viele nicht wissen, was die Stadt für sie zu bieten hat“, sagt Karim. Daher wollen die Vertreter des Jugendrates in Zukunft präsenter sein. „Wir planen Info-Stände auf Stadtteilfesten und mehr Veranstaltungen im JiM“, sagt Oumaima. So wollten sie auch mehr Werbung für ihre Aktionen machen. Insgesamt sei den neuen Jugendräten aber wichtig, das Stadtgeschehen für Jugendliche interessanter zu machen. „Es gibt immerhin über 30 000 Jugendliche in der Stadt. Die würden wir gerne repräsentieren“, sagt Karim.

Daher seien sie — über eigene Projekte hinaus — auch offen für die Ideen derer, die nicht im Jugendrat sitzen. „Wir wollen wissen, was sich die Jugendlichen in der Stadt wünschen“, sagt er weiter.

Eigentlich sei die Lage für Jugendliche gar nicht so schlecht. Seit vielen Jahren gebe es den Jugendrat. In den Bezirksvertretungen seien immer Jugendräte anwesend und kämen zu Wort. „Wir kriegen oft auch Fragen gestellt. Was wir zu sagen haben wird von den Bezirksvertretern in die anderen Gremien getragen, in denen sie sitzen“, weiß Karim, „trotzdem entscheiden immer noch oft Ältere, was gut für uns ist.“ Daher wolle der Jugendrat zeigen: Wir sind hier und wir wissen, was wir wollen.

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