Wuppertal Theaterfreunde wollen die 1000 Mitglieder knacken

Peter Vaupel, Vorsitzender der Theaterfreunde, will mit neuen Flyern gegen die sinkenden Mitgliederzahlen ankämpfen.

Wuppertal: Theaterfreunde wollen die 1000 Mitglieder knacken
Foto: Stefan Fries

Enno Schaarwächter, Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen, erreicht nächstes Jahr im September das Rentenalter. Man ist bereits auf der Suche nach einem Nachfolger, der zu dem Führungsteam Berthold Schneider (Opernintendant), Thomas Braus (Schauspielintendant) und Julia Jones (Generalmusikdirektorin) passt. Mit diesem soll ein Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen werden, wie Oberbürgermeister Andreas Mucke auf der Mitgliederversammlung der Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters Wuppertal (kurz: Theaterfreunde) mitteilte.

Die zahlreichen Anwesenden ließen ein Raunen hören. Denn wie es mit den Bühnen nach dem Jahr 2019 weitergeht, ist noch nicht klar. Doch Mucke, auch Aufsichtsratsvorsitzender dieser GmbH, gab sich zuversichtlich, da die neue Landesregierung NRW mehr Geld in die Kultur stecken will. Mucke sprach von jährlich 20 Millionen Euro, wovon auch Wuppertal „nicht unerheblich“ profitieren könne. Er rechnet fest damit, gab eine „Entwarnung für die Zukunft“.

Andreas Mucke, Oberbürgermeister, über den Verein Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters Wuppertal, kurz Theaterfreunde

Während die Politik also auf Gelder aus Düsseldorf hofft, dürfen sich die Bühnen schon jetzt auf regelmäßige Zuschüsse seitens der Theaterfreunde freuen. „Wir unterstützen die Bühnen und das Orchester mit durchschnittlich 100 000 Euro monatlich“, verkündete Schatzmeister Peter Krämer. „Ohne den Verein gäbe es die Bühnen nicht mehr“, war Muckes Kommentar dazu.

Zudem kann sich die Schauspielsparte auf eine gesicherte Existenz freuen. Denn als die Theaterfreunde das Theater am Engelsgarten nach seiner Fertigstellung der Stadt übergaben, schlossen sie mit ihr einen Vertrag. Darin ist laut Aussage vom Vereinsvorsitzen-den Peter Vaupel klipp und klar geregelt, dass das Haus mindestens 20 Jahre bespielt werden muss. Die drei Sparten bieten ein hohes Niveau.

Davon konnte man sich beim künstlerischen Programmpunkt ein Bild machen. Sopranistin Ralitsa Ralinova und Bassist Sebastian Campione sangen sehr gehaltvoll, sensibel begleitet von Studienleiter Michael Cook am Flügel, Ausschnitte aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Don Pasquale“, ein Lied Franz Schuberts und den Schlager „Boxerlied“.

Erstklassige Lesungen gab es von den Schauspielern Martin Petschan und Konstantin Rickert. Und Yusuke Hayashi, der neue erste Konzertmeister des städtischen Orchesters, faszinierte mit einem brillanten Vortrag der hochgradig schweren mehrstimmigen Etüde „Die letzte Rose“ von Heinrich Wilhelm Ernst.

Einen leichten Mitgliederschwund des Vereins gab es zu vermelden: von 984 im vergangenen Jahr auf jetzt 946. Doch so soll es nicht weitergehen. Unter anderem mit neuen Flyern will man neue Mitglieder werben. Vaupel: „Wir müssen die 1000 knacken.“

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