Wilde Verfolgungsjagd durch Wuppertal

Zwei Trickbetrüger sorgen am Vatertag für einen Großeinsatz der Polizei.

Wuppertal. T-Shirt, Jeans: Die beiden, die am Vatertag gegen 14.20 Uhr vor einem Lokal an der Briller Straße auftauchten, fielen nicht weiter auf. Doch einem Geschäftsmann dort machten sie ein vermeintlich verlockendes Angebot. Einen Laptop für kleines Geld wollten sie dem Mann verkaufen, erläuterten sie ihrem "Kunden" auf Englisch.

Was das Laptop-Duo nicht wusste: Ihr Kunde hatte bereits einen Tag vorher Besuch. Auch von zwei Engländern. Und auch diese beiden wollten ihm einen Laptop für nur wenige hundert Euro verkaufen. Das Geschäft am Mittwoch ging für über die Bühne. Als der Käufer allerdings die Laptop-Tasche öffnete, fand er nur zwei Beutel Kartoffeln.

Klar, dass sich der Mann am Donnerstag nicht noch einmal veräppeln lassen wollte. In einem unbeobachteten Moment alarmierte er die Polizei. Auftakt für eine wilde Verfolgungsjagd, die quer durch Wuppertal führte. Denn die beiden Engländer machten sich vorzeitig mit ihrem roten Renault - englisches Kennzeichen, Lenker rechts - aus dem Staub. Mit quietschenden Reifen ging es von der Briller Straße erst auf die B7 in Richtung Döppersberg.

Dann drehte der Renault, fuhr nach Augenzeugenberichten bei Rot über den Robert-Daum-Platz, über die Briller Straße auf die A46. Die Polizei - nahezu alles was Räder hatte, war im Einsatz - fuhr auf Sicht, um niemanden zu gefährden. In Barmen fuhr der Renault von der A46 ab, jagte mit Tempo 100 die Schönebecker Straße hinunter und verschwand im Klinik-Viertel. Dort wurde der Renault schließlich in der Humboldtstraße gefunden.

Im Auto: eine leere Laptoptasche. Die beiden Insassen sollen noch gesehen worden sein, wie sie zu Fuß in Richtung Schönebecker Straße unterwegs waren. Sie sollen eine Laptoptasche bei sich gehabt haben. Von dem Duo - beide knapp 1,90 Meter groß und dunkelblond - fehlt bislang jede Spur.

Ein dickes Lob verteilte die Polizei an zahllose Zeugen. Viele Passanten, die den rasenden Renault sahen, halfen bei der Jagd. Mit Handzeichen zeigten sie der Polizei, wohin der Fluchwagen gefahren war. Und noch eine gute Nachricht: Trotz der wilden Jagd gab es keine Verletzten zu beklagen. Der sichergestellte Renault wird jetzt auf Spuren untersucht. Die Ermittlungen dauern an.

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