Wichlinghauser Projekte für Afrika

Heiko Schnickmann hilft mit dem Verein Bethlehem vor Ort. Auch in Wuppertal plant er Aktionen, unter anderem das Café Togo.

Wichlinghauser Projekte für Afrika
Foto: HS

Wichlinghausen. Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Der Wichlinghauser Verein „Bethlehem - Hilfe für Bedürftige e.V.“ setzt sich schon seit längerem für das Land ein, schickt unter anderem Hilfsgüter dort hin. Über Ostern war Heiko Schnickmann noch für den Verein vor Ort im Kongo.

Wichlinghauser Projekte für Afrika
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Doch auch in Wuppertal will der 35-Jährige Afrika den Menschen näher bringen. In Wichlinghausen hat er zwei Projekte organisiert. Am Samstag, 21. April, startet das erste: Das Café Togo im Stadtteilzentrum Wiki, Wichlinghauser Straße 38, soll „interessante und unterhaltsame Vorträge bei Kaffee und Kuchen bieten“, so Schnickmann. Der Kaffee stammt passenderweise aus Afrika, genauer aus Uganda, und wurde beim Eine-Welt-Laden, der gegenüber dem Stadtteilzentrum liegt, gekauft. „Ich hoffe auf ein paar Besucher, damit ich den Kaffee und Kuchen nachher nicht komplett alleine nutzen muss“, schmunzelt Schnickmann.

Das Café ist von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Als geistige Nahrung hat Schnickmann einen Reisebericht aus dem Kongo mitgebracht. Zwei weitere Termine über das Jahr verteilt sind auch schon geplant. Am 20. Oktober reist die Afrika-Referentin der SOS-Kinderdörfer, Jeannne Mukaruhogo, extra aus München an und wird über Afrikas Zukunft sprechen. „Für den Juli-Termin hoffe ich auf die Vereinigte Evangelische Mission, aber da habe ich noch nichts“, meint der Organisator.

Der Erlös aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen geht an gemeinnützige Organisationen, die sich für Afrika einsetzen. „Am Samstag bekommt natürlich der Verein Bethlehem das Geld aus dem Erlös,“ verspricht Schnickmann.

Zweites Projekt ist die Afrika-Akademie, die am 23. April im August-Bünger-Haus in der Wichlinghauser Straße Premiere feiert. Dort werden Texte von afrikanischen Autoren und Afrikanisten gelesen, um die Kulturen Afrikas besser einzuordnen und verstehen zu können.

Am ersten Termin soll es um Achille Mbembe gehen, einen Kulturtheoretiker aus dem Senegal. Im Juli wird sich mit dem nicht ganz einfachen Begriff „afrikanisch“ auseinandergesetzt, wenn gemeinsam ein Aufsatz der Autorin Taiye Selasi gelesen werden soll. Der letzte Termin behandelt dann die Geschichte afrikanischer Handelswege im Mittelalter. „Hier kümmern wir uns um François-Xavier Fauvelles Goldene Rhinozeros, ein toll erzählendes Buch, aber ohne Hintergrundwissen nicht ganz leicht zu verstehen“, erklärt Schnickmann.

Weitere Termine stehen noch nicht fest, weil Schnickmann erst einmal abwarten möchte, wie das Angebot ankommt. Die Afrika-Akademie ist kostenlos und wird in Kooperation mit der Färberei angeboten.

Eigentlich ist Schnickmann als Historiker innerhalb Wichlinghausens als Regionalforscher bekannt. „Wenn man weiß, wo seine Heimat ist, kann man auch mal den Blick in die Ferne schweifen lassen.“ Schon während seines Studiums habe er sich für die Geschichte außerhalb Europas interessiert.

„Afrika war vor allem deswegen spannend, weil es bei uns oftmals ein sehr verklärtes Bild dieses Erdteils gibt, das zwischen die Natur verehrenden Wilden und menschlichen und politischen Katastrophen hin- und herschwankt“, erklärt er. Hinzu kamen persönliche Erfahrungen aus seinem Beruf — er gibt unter anderem Kurse „Deutsch für Ausländer“ — wo er viele afrikastämmige Teilnehmer hat. Red/est

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