Werber zieht es nach Wuppertal

Die Stadt ist interessant für junge, kreative Unternehmen – meinen diverse Firmen und die Stadt.

Wuppertal. Fragt man Thomas Gamper, warum gerade er ein Büro in Wuppertal eröffnete, muss er nicht lange überlegen. Seine Mitstreiter Peter Bock und Matthias Blunck leben in Mettmann und Schwelm. "Wuppertal liegt eben dazwischen." Thomas Gamper ist Werber, einer, dem die Kreativität wichtig ist und nicht das Geld. Er mache sich wenig Gedanken ums Finanzielle sagt er, aber: "Bei vielen Agenturen sind güngstige Mieten sicher das Argument."

Tatsächlich zieht Wuppertal derzeit immer mehr Werber und Designer an. Zwar ist das Mietniveau im Tal nicht anders als das von Städten wie Münster oder Bonn. "Wir sind aber zum Teil deutlich preiswerter als zum Beispiel Düsseldorf", erkennt Jochen Stiebel von der Wirtschaftsförderung einen Trend.

So seien Auswärtige oft überrascht, dass vergleichbare Firmenräume in Wuppertal deutlich weniger kosten. Sicherlich spiele auch die Wirtschaftskrise eine Rolle. "Eventuell sind bei kleineren Firmen Aufträge von Großkunden weggefallen. Da ein großer Teil der Kosten für Firmen aus der Kreativwirtschaft die Raummiete ist, wird Wuppertal für Mediengestalter zusätzlich attraktiv", so Stiebel.

Gerade für Firmen, die etwas Besonderes suchen, sich das aber an anderen Stellen nicht leisten könnten, sei daher der Büromarkt am Standort Wuppertal interessant. Ein weiterer Pluspunkt: die Nähe zu anderen Dienstleistern aus der Branche.

So vermittelten Wirtschaftsförderung und Maklernetzwerk seit Beginn des Jahres Gewerbeflächen an Unternehmen aus Solingen und Sprockhövel sowie an Firmen aus Kiel, Lünen oder Bielefeld - darunter zahlreiche, die sich auf unternehmensnahe Dienstleistungen spezialisiert haben.

Thomas Gamper wiederum hat ganz andere Argumente für den Standort. Wuppertal sei eben eine Stadt, die noch nicht abgegrast sei, die nicht den Ruf habe, arrogant zu sein. Eine, die an jeder Ecke ein anderes Gesicht zeige. "Nehmen Sie unser Büro. Wir sitzen im Gewerbegebiet, aber nur ein paar Schritte weiter gibt es ein nettes Café." Die Stadt sei vielschichtig - und genau diese kreative Atmosphäre gefällt den Werbern.

Trotzdem: Der Standort ist auch eine Herausforderung angesichts des nicht einfachen Wirtschaftsklimas im Tal, das gibt Gamper offen zu. Vor Gründung seiner Agentur tomp war er freiberuflich tätig. Seine Kunden hat er nach Wuppertal mitgebracht. "Jetzt versuchen wir, uns in die Köpfe der Leute zu bringen. Wir wollen etwas bewegen."

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