Webserie Wishlist erhöht den Einsatz

Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel sind fast abgeschlossen. Ein echter Polizeieinsatz ließ die Produzenten schwitzen.

Webserie Wishlist erhöht den Einsatz
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Marc Schießer hat zu Beginn der Dreharbeiten zur zweiten Staffel der Webserie Wishlist die Messlatte ziemlich hoch gelegt. „Die schlechteste Einstellung der zweiten Staffel soll so gut sein, wie die beste Einstellung der ersten Staffel“, sagt der Produzent, Regisseur und Autor der preisgekrönten Serie aus Wuppertal. Inzwischen sind 60 der 70 Drehtage im Kasten und Schießer findet: „Ich denke, uns ist das im Großen und Ganzen gelungen.“

Webserie Wishlist erhöht den Einsatz
Foto: Vincent Franken

Die Dimensionen seien mit den Drehs zur ersten Staffel, die zum Youtube-Hit mit mehr als 120 000 Abonnenten wurde, nicht zu vergleichen. „Wir haben uns um den Faktor zehn gesteigert“, sagt Produzent und Kameramann Tobias Lohf. Dabei geholfen hat unter anderem eine 250-000 Euro-Finanzspritze der Film- und Medienstiftung NRW.

Wie also unterscheidet sich die Arbeit von damals zu heute? „Dieses Mal haben wir Schlaf“, bringt es Produzent und Darsteller Marcel Neu-Becker auf den Punkt. Als das „Wishlist“-Projekt noch in den Kinderschuhen steckte, waren die Drehbedingungen noch „ziemlich Rock’n’Roll“, wie es die Macher ausdrücken. „Jeder musste am Set acht Rollen ausfüllen. Wir haben nachts sogar noch ein Zimmer gestrichen“, erinnert sich Schießer. Inzwischen begleitet die Serie, um eine mysteriöse Handy-App, die Wünsche erfüllen kann, eine 40 Mann starke Crew, so dass sich die kreativen Köpfe aus Wuppertal umso mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Trotzdem lief an den diversen Drehorten in Wuppertal wie etwa Schwimmoper, Sparkassenturm, Kiesbergtunnel oder Schwebebahn nicht immer alles nach Plan. So wurden aus einem Dreh auf einer Wuppertaler Landstraße wegen des bergischen Wetters aus einem Drehtag vier. „Jedes Mal als wir anfangen wollten, gab es Wind und Regen. Und es war tierisch kalt“, erinnert sich Schauspielerin Jeanne Goursaud, die in der Serie ab sofort die Rolle der „Janina“ übernimmt.

Den größten Schreckmoment gab es allerdings kurz vor Drehbeginn. Die Szenenbildnerin hatte für die Dreharbeiten per Kreditkarte 24 Monitore übers Internet bestellt. Kein ungewöhnlicher Einkauf für ein Filmteam, wohl aber für die Polizei. Laut Marc Schießer stürmten nämlich mehrere als DHL-Boten getarnte Polizisten die Wohnung der Käuferin und nahmen sie fest. „Unsere Monitore verbrachten eine Woche als Beweisstücke in der Aservatenkammer der Polizei“, berichtet der Regisseur. Schließlich ließ sich alles aufklären. Trotzdem: „In solchen Momenten altert man ganz schön“, so Tobias Lohf.

Fans der Serie dürfen sich im Dezember auf längere, düstere und reifere Folgen freuen. Laut Marc Schießer soll die zweite Staffel nicht mehr nur ein jüngeres Publikum ansprechen. Das zeigt sich auch am Casting. Dabei sind zwar wieder Youtube-Promis wie Dagi Bee oder Phil Laude, aber auch etwa die Schauspielerin Anja Kling („Männersache“). Sie ist bekennender Fan der Serie und hat die erste Staffel am Stück durchgesehen. Obwohl sie bei der ersten Anfrage zunächst skeptisch war. „Eigentlich wollte ich nur zehn Minuten gucken. Am Ende dachte ich mir: ,Wie geil ist das denn?’“

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