Wanderausstellung über Malykj Trostenez

Die Ausstellung zu der Vernichtungsstätte läuft im Rathaus.

Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion. Um die Spuren zu verwischen, ließen die Mörder Ende 1943 die Leichen der Opfer ausgraben und verbrennen. Nach Schätzungen wurden in Trostenez bis zu 60 000 Menschen — vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Partisanen, Widerstandskämpfer und sowjetische Kriegsgefangene ermordet. Die Ausstellung — ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt — würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten der Ermordeten gedacht wird. Sie beschäftigt sich aber auch mit der Topographie des Mordens und der Täter.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines internationalen Dialogs, an dem seit 2014 Historiker aus Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien teilnahmen. Die Träger der Ausstellung sind das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk GmbH (IBB Dortmund), die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk (IBB Minsk) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Gestaltet wurde die Ausstellung von der Berliner Agentur Linksbündig. Die zweisprachige Wanderausstellung wurde am 8. November 2016 erstmals in Hamburg eröffnet und wird nun ab Mittwoch, 11. April, um 11 Uhr im Lichthof des Rathauses Barmen gezeigt. Sie kann dort bis einschließlich 28. April besucht werden.

Zur Eröffnung am Mittwoch begrüßt Bürgermeisterin Maria Schürmann die Besucher. Musikalische Begleitung erfolgt durch Roswitha Dasch.

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