Landtagswahl NRW 17 Wahlparty im Rathaus: Von langen Gesichtern und Freudentaumel

Die Wahlparty im Rathaus war sehr gut besucht. Am Ende durfte die Wuppertaler CDU jubeln, die SPD musste schwer schlucken.

Landtagswahl NRW 17: Wahlparty im Rathaus: Von langen Gesichtern und Freudentaumel
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Die ersten Prognosen erscheinen auf der Leinwand, im Lichthaus des Wuppertaler Rathauses ist es eher still, als zum ersten Mal vermutet werden darf, was wenig später als Wahlergebnis feststehen wird: Die CDU geht als Gewinner aus dem Wahlkampf hervor, die SPD erlebt eine herbe Niederlage. Einzig die Anhänger der FDP freuen sich lautstark.

Viele sind heute ins Rathaus gekommen, der Saal ist gut gefüllt. Viele Biergläser stehen auf den Tischen. Carin Schreiber Müller ist zum ersten Mal bei einer Wahl-Party im Rathaus. „Das ist schon ganz anders hier als zu Hause“, erzählt die 74-Jährige. „Man bekommt die Emotionen der Menschen mit.“

Wahlparty im Wuppertaler Rathaus
19 Bilder

Wahlparty im Wuppertaler Rathaus

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Die sind auch im Parteibüro der SPD um kurz nach sechs Uhr zu spüren — lange Mienen starren auf den Fernseher, auf dem sich das Ergebnis langsam manifestiert: Die SPD-Regierung im Land ist abgewählt. Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) sagt, er müsse das Ganze erst mal verarbeiten. Das gelingt ihm schnell, nach ein paar Minuten ist er schon zu einem Statement bereit: „Wir haben ja alle mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet, das ist jetzt schon ein ziemlich herber Schlag.“ Immerhin bewegt die hohe Wahlbeteiligung der Wuppertaler ihn zu einem Lächeln.

Im Wahlraum der CDU ist es ungewöhnlich still für eine Partei, die gerade mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Wahl gewonnen hat — das liegt aber nur daran, dass der Mann des Abends, Landesvorsitzender Armin Laschet, gerade im Fernsehen spricht, die Parteifreunde lauschen ihm andächtig. Danach bricht aber doch der Jubel los. Vor allen Dingen beim Kreisvorsitzenden Rainer Spiecker. Gemeinsam mit der gesamten Wuppertaler CDU, so scheint es, stürmt er die Treppen des Rathauses hinunter und zur Bühne im Lichthaus, wo er ein überschwängliches Interview gibt.

Draußen vorm Rathaus schnappt Björn Brick, CDU-Landtagskandidat für den Wahlkreis I, frische Luft. „Ich bin sehr aufgeregt“, gibt er zu. Um Viertel nach sieben steht es: 33 Prozent für Brick, 36 für Bell. Am Ende hat es für Brick nicht gereicht.

Langsam zeichnet sich ab, dass auch bei den Ergebnissen der Direktkandidaten keine Wunder mehr zu erwarten sind. Die Besucher gehen, manches enttäuschte Parteimitglied auch. Andere sind heute die Gewinner.

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