Von der Junior Uni auf den Rettungswagen

Hannah Kulas (21) hat früh die Leidenschaft für Medizin entdeckt.

Von der Junior Uni auf den Rettungswagen
Foto: A. Fischer

Hannah Kulas hat es gern anschaulich. Als in der Schule das Auge auf dem Lehrplan stand, reichten ihr Zeichnungen nicht: „Ich hätte es cool gefunden, wenn wir ein Rinderauge seziert hätten.“ In der Junior Uni war das anders. Hier hat sie mehrere Tiere und Organe zerlegt. Denn schon als Schülerin interessierte sie alles, was mit Biologie und Anatomie zu tun hat. Heute macht sie eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin. Und sagt, dass die Junior Uni die Entscheidung für diesen Weg beschleunigt hat.

Von der Junior Uni auf den Rettungswagen
Foto: Stefan Fries

Das Interesse für Medizin hatte sie „schon immer“. Unter anderem wollte sie schon früh Schulsanitäterin werden. Als es hieß, sie sei zu jung, machte sie die Ausbildung bei einer Hilfsorganisation. Und belegte immer wieder Kurse bei der Junior Uni: „Sezieren, Präparieren, DNA extrahieren — alles, was biologisch angehaucht war“, erzählt die junge Frau.

Heute profitiert sie davon, dass sie eine gute Vorstellung davon hat, wie es im Inneren unseres Körpers aussieht: „Ich habe den Aufbau vor Augen, das macht es leichter, Zusammenhänge zu begreifen.“

Seit sie 13 Jahre alt ist, war sie regelmäßige Besucherin der Junior Uni: „Manchmal war ich vier Stunden am Stück da.“ Nach einigen Jahren übernahm sie auch die Aufgabe einer Assistentin in Biologie-Kursen: „Die kannte ich ja alle.“ Durch die Junior Uni war klar, dass sie Biologie und Mathematik als Leistungskurse wählt. Und die Erfahrung trug dazu bei, dass sie einen medizinischen Beruf ergriff: „Sonst hätte die Entscheidungsfindung länger gedauert“, ist sie überzeugt. Zudem habe sie „Freundschaften fürs Leben“ an der Junior Uni gefunden.

Auch an ein Medizinstudium hat sie gedacht. Aber weil ihr Notenschnitt nicht für einen sofortigen Studienbeginn reichte, begann sie die höchste nichtärztliche Ausbildung zur Notfallsanitäterin. Jetzt ist sie im zweiten Jahr auf der Rettungswache des Oberbergischen Kreises in Radevormwald, fährt Einsätze zu Patienten mit Herzinfarkten, Schlaganfällen, aber auch Personen, die aus anderen Gründen in einem schlechten Zustand sind. Belastend findet sie nur schwere Unfälle und Einsätze mit Kindern. Sie mag das selbstständige Arbeiten und das direkte Tun am Menschen. Vielleicht hängt sie eines Tages ein Medizinstudium dran — oder ein Pädagogik-Studium, um anschließend Notfallsanitäter auszubilden.

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